Porträt Jeannette Häsler Daffré

Eines der ersten Bilder als kleines Kind zeigt mich vor dem ersten Fernsehgerät meiner Eltern, der Bildschirm noch ziemlich gewölbt, mit flackerndem Bild und natürlich in Schwarz-Weiss. Fernsehschauen war damals etwas Besonderes. Und seit da haben mich die Medien nie mehr losgelassen. Meine berufliche Laufbahn brachte mich in die Welt der Kommunikation, in der Medien eine grosse Rolle spielten. Und sie brachte mich zur damaligen UPC Cablecom, bei der ich für die Vermarktung des neuen Highspeed-Internets zuständig war. Und genau in dieser Zeit durfte ich Einsitz nehmen in der sogenannten Laienjury des Medienpreises Aargau Solothurn.

Diesen Medienpreis gibt es heute immer noch und mittlerweile jurieren Fachleute die eingereichten Beiträge. Am 28. April 2025 wurden zum 25. Mal die Preise für qualitativ hochstehendem Regionaljournalismus verliehen. Und dieser unabhängige Journalismus ist mir auch heute noch wichtig.

Nach meinem Jury-Einsatz wechselte ich zur Programmkommission der SRG Aargau Solothurn. Diese beurteilt die Arbeit des Regionaljournals und der in Aarau stationierten TV-Korrespondenten aus Publikumssicht. Im Jahr 2006 wurde ich in den Vorstand der SRG Aargau Solothurn gewählt, wo ich als diplomierte Kommunikationsleiterin das Ressort Kommunikation und übernehmen durfte.

Die Arbeit im Vorstand habe ich sehr geschätzt. Wir waren stets eine bunt zusammengesetzte Gruppe mit wechselnden Mitgliedern, verschiedenen Hintergründen und Interessen. Aber immer alle mit der Motivation, sich für den unabhängigen Journalismus und den medialen Service Public einzusetzen. Wir verstanden und verstehen uns als Vermittler zwischen dem Publikum und dem Unternehmen SRF.

In dieser langen Zeit konnten ich im Team die verschiedensten Anlässe und Aktivitäten für Mitglieder und Interessierte organisieren. Dazu gehören Podiumsgespräche mit Politik und Wirtschaft, Workshops zur Digitalisierung, Besuche in den verschiedenen SRF-Studios und der Blick hinter die Kulissen von verschiedenen TV-Sendungen. Wir brachten die TV-Serie „Der Bestatter“ mit immer überbuchten Vorpremieren ins Aarauer Kino und wir brachten den SRG-Kritiker der Aargauer Zeitung ins Gespräch mit der SRF-Direktorin.

Als SRG-Regionalrätin durfte ich mich später auch mit den strategischen Themen der SRG, dem Service public und den Programmkonzepten beschäftigen. Nun habe ich mich entschieden, nach dieser langen Zeit das Gremium zu verlassen, was mir nicht leicht fällt. Aber natürlich werde ich mich auch in Zukunft für die SRG und das SRF einsetzen. Denn ohne unabhängigen Journalismus funktioniert keine Demokratie.

Ich danke allen, denen ich in diesen Jahren begegnet bin für die inspirierenden Gespräche und wünsche ihnen und dem ganzen Team weiterhin viel Energie für ihre zukünftigen Aufgaben.

Text: Jeannette Häsler Daffré, Vorstand SRG AG SO

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