Dialog als Basis für ein gemeinsames Verständnis
Da sind wir nun: Marina Della Torre und Fabian Gressly, an der GV vom 6. Mai in der Schützi in Olten wurden wir als Co-Präsidium und somit als Nachfolger*innen von Peter Moor gewählt. An dieser Stelle allen anwesenden Mitgliedern ein Dankeschön für das Vertrauen.
Wir freuen uns sehr auf die Arbeit und darauf, uns gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des Vorstands für den medialen Service Public zu engagieren. Mit Irina Bannwart, Leo Gantenbein, Meret Jäggi, Markus Schenk und Raffael von Arx wurden am selben Abend auch gleich fünf neue Mitglieder in den Vorstand gewählt. Zusammen mit ihnen und den bisherigen Mitgliedern widmen wir uns motiviert den anstehenden Aufgaben.
Warum ein Co-Präsidium?
Wer sich für die SRG engagiert, dem und der sind Medien als vierte in einer Demokratie wichtig. Allen Vorstandsmitgliedern gemein ist auch, dass wir uns gerne im Team engagieren. Das gilt auch für uns im Co-Präsidium: In der Vorbereitung der Nachfolge von Peter Moor haben wir in vielen Gesprächen gespürt, dass wir die gleiche Leidenschaft für die SRG haben. Wir wussten von uns jeweils auch, dass wir Ansichten und Meinungen gern reflektieren, hinterfragen und uns mit anderen Perspektiven auseinandersetzen wollen. Nur so ist eine umsichtige Auseinandersetzung um den medialen Service public sinnvoll. Deshalb haben wir uns für ein Co-Präsidium mit zwei starken Personen entschieden, die gemeinsam auf Augenhöhe und im steten Dialog die SRG führen.
Fabian Gressly wird dabei als «Innenminister» agieren und sich um Belange des Vorstands, um die Geschäftsstelle und den Verein kümmern. Das Präsidium der Kommission für Programmbeobachtung, das er 2017 übernommen hat, wird der ehemalige Journalist weiterführen. Marina Della Torre wird als «Aussenministerin» die SRG AG SO in übergeordneten Gremien der SRG.D vertreten. Auch bei dieser Aufgabenteilung werden Grundsatzentscheide, welche die Interessen der SRG AG SO betreffen, gemeinsam diskutiert und gefällt.
Die Arbeit im Co-Präsidium bringt viele Vorteile: Zum einen können die inzwischen umfangreichen Aufgaben und Arbeiten innerhalb der SRG auf vier Schultern aufgeteilt werden. In der festen Überzeugung, dass ein Team mehr als die Summe aller Einzelnen ist, ist die Zusammenarbeit im Co-Präsidium zudem bereichernd und eine wichtige Basis für eine kreative, umsichtige Vereinsarbeit. Das gilt natürlich auch für die Arbeit im gesamten Vorstand sowie mit der Geschäftsstelle. Und nicht zuletzt könnten wir uns, die wir beide berufstätig und auch in anderen Bereichen engagiert sind, im Fall der Fälle vertreten resp. füreinander einspringen.
Druck auf die SRG und Kooperationen
Der Druck auf den medialen Service Public ist in der Schweiz so hoch wie seit langem nicht mehr. So sehr das, was die SRG macht, in breiten Kreisen Unterstützung geniesst, so sehr wird dies im heutigen Umfang von vielen Seiten in Frage gestellt. Da ist nicht nur die Halbierungsinitiative, mit der die gleichen politischen Kreise die Bedeutung eines medialen Service public für den Staat einschränken wollen, die dies schon mit der No-Billag-Initiative versucht hatten. Auch der Bundesrat verfolgt die Absicht, die Gebühren auf Verordnungsbasis zu senken und damit den Leistungskatalog der SRG einzuschränken. Dies ehe die in Aussicht gestellte Debatte darob, was der mediale Service public überhaupt beinhalten sollte, geführt werden konnte. Gleichzeitig zeigen aller Unkenrufe zum Trotz aktuelle Zahlen zu Qualität und Nutzung in der Schweiz, dass die Programme der SRG SSR weiterhin beliebt sind und dass auch die Qualität der Angebote hoch eingestuft wird.
Wir möchten als Verein vor allem im gemeinsamen Dialog sensibilisieren und auf die Wichtigkeit von unabhängigen Medien hinweisen. Dafür möchten wir vermehrt mit anderen Vereinen und Institutionen zusammenarbeiten, die ein breites und auch diverses Netzwerk zur Bevölkerung in der Schweiz hat. Im Fokus stehen neben der Basisarbeit im Verein der Dialog mit der Zivilbevölkerung und der Hinweis auf die Bedeutung der SRG für eine demokratische, pluralistische Gesellschaft. Denn ohne öffentliche Medien wird auch die (Themen-)Diversität in diesem Land nicht mehr gesehen und gehört werden. Dies überlässt das Feld der öffentlichen Wahrnehmung und der Berücksichtigung der Interessen einem kleinen, aber durchsetzungsstarken Teil der Bevölkerung. Darunter leiden Sport, Kultur, Gewerbe, Politik in ihrer gesamten Vielfältigkeit und damit die gesamte Bevölkerung in der Schweiz.
Wir freuen uns auf den Kontakt mit Ihnen und von Ihnen zu erfahren, was sie vom medialen Service public der SRG und von der Schweizer Medienlandschaft generell halten. Was fehlt? Was ist gut? Wo können wir besser werden? Wo können und möchten auch Sie etwas zur Debatte beitragen? Teilen Sie uns doch spontan mit, was Ihnen beim Lesen dieser Zeilen durch den Kopf geht.
Gerne nehmen wir Ihre Rückmeldungen und Anregungen per Mail entgegen.