Vorname, Name Michael Küng Alter 33 Wohnort 5524 Nesselnbach AG Beruf/Haupttätigkeit Radiomacher und Journalist Mitglied SRG AG SO seit mehr als 10 Jahren
11 Fragen an Michael Küng
1. Warum sind Sie der SRG Aargau Solothurn beigetreten?
Nach ersten Besichtigungen von Radiostationen vor 2011 und somit schon vor der Fusion von Radio DRS und Fernsehen SF, erschien es mir ratsam und richtig der SRG beizutreten, um nahe an meiner Leidenschaft, dem Radio und Fernsehen verschiedene Erfahrungen zu machen.
2. Was ist Ihr Lieblingsprogramm, Ihre Lieblingssendung von Radio oder Fernsehen SRF?
Aus dem aktuellen Programm eine Lieblingssendung zu definieren erscheint mir nicht richtig, insbesondere in meiner heutigen Funktion als Medienbeobachter. In meiner Jugend waren es vor allem Formate wie die Freitag-Abend Sitcoms oder die Schoggi-Soap „Lüthi und Blanc“ die mich geprägt haben. Die Absetzung von Lüthi und Blanc verstehe ich bis heute nicht und ich bin froh, dass sich das Unternehmen unterdessen klar zur Förderung vom Schweizer Film und Serien bekennt.
3. Gibt es bei anderen Anbietern noch etwas, das Sie lieber sehen oder hören?
Es läuft im Moment vieles richtig, auch bei den Schweizer Privatanbietern. Da die SRG auf viele Sportrechte aus finanziellen Gründen verzichten muss, wie zum Beispiel die Champions League, ist die Live Berichterstattung über diese beim privaten Mitbewerber zwangsläufig besser. Beim Schweizer Eishockey hingegen hat die Berichterstattung auch bei den Privaten noch Luft nach oben, dort erwarte ich eine bessere Spielzusammenfassung im Stile von SRF. Bei den restlichen Eigenproduktionen der Privaten hoffe ich, dass der Fokus weiterhin auf Qualität liegt und weniger auf Dresch-TV.
4. Wie haben sich Ihre Mediengewohnheiten in den letzten Jahren verändert?
Bei mir relativ stark, da ich heute Dienste wie Netflix + Co. benutze. Allerdings sind diese teuer und nicht jeder aus meiner Peergroup kann sich diese leisten. Deshalb dürften Personen mit Handicap noch lange Kunden des linearen Radios und Fernsehen bleiben.
5. Haben Sie sich jemals bei SRF oder beim Ombudsmann beschwert? Wenn ja: Waren Sie mit der Antwort zufrieden?
Gott sei Dank noch nicht, ich fühle mich in allen meinen Funktionen rund um die SRG richtig verstanden und zu Hause.
6. Freuen Sie sich auf die weitere Entwicklung in der Medienwelt oder haben Sie eher Bedenken? Weshalb?
Für die Zukunft habe ich grosse Bedenken. Drei wichtige medienpolitische Fragen stehen im Raum. Die Medienförderung für kleine und mittlere Unternehmen die im Medienpaket geregelt wurde, ist an der Urne gescheitert. Die Filmförderung hingegen wurde überraschend angenommen und was passiert mit der Halbierungs-Initiative? SRF muss immer auf Sendung sein, wenn das Publikum einschalten will, aber über die Kosten bei SRF und anderen Medien machen sich die wenigsten Gedanken.
7. Wie möchten Sie selbst auf diese Entwicklung einwirken und was möchten Sie damit erreichen?
Der Leser hat es vielleicht schon bemerkt, über meine Sendung «der Medienwegweiser» bei Radio Kanal K bin ich mittlerweile selber Journalist geworden (meine Medienwegweiser-Sendungen sind als Podcast hörbar). Der Gedanke des inklusiven Journalismus ist auch in den Programmen der SRG angekommen. Wenn ich mit meiner Anwesenheit in naher oder ferner Zukunft die Programme der SRG bereichern könnte, wäre dies bestimmt eine gute Sache, um eine bis jetzt unterschätzte Bevölkerungsgruppe zu repräsentieren.
8. Können Sie uns ein Buch, einen Film, ein Musikstück empfehlen?
«Die drei ???» sind aus der Jugendzeit meine Lieblings-Hörspielserie, jene gibt es auch als Bücher, jüngst werden die Klassikerfolgen auch als Hörbücher in voller Länge vorgelesen und auf Spotify ausgestrahlt.
Beim Film bin ich auf die Weiterführung und Umsetzung des Kinofilms der Bestatter-Reihe gespannt.
In Sachen Musik empfehle ich die Songs rund um die Sendung «Sing meinen Song», die jeweils die Musiker vor spannende Herausforderungen stellen und neue Facetten an sich entdecken lassen. Zum Beispiel: «Les Welsch» (Jodel-Time) Coverversion von Stress, Original Oesch’s die Dritten.
9. Was fehlt Ihnen zum Glück?
Eine angemessene Entlöhnung im Journalismus und als Radiomacher. Als IV-Bezüger ist es schwierig, Geld für journalistische Inhalte zu verlangen ohne dass die Rahmenbedingungen sich negativ auf mich auswirken würden.
10. Wie viel Heimat brauchen Sie?
In der Schweiz fühle ich mich zu Hause, wahrscheinlich wäre es ratsam auch mal andere Regionen für längere Zeit zu sehen, was aber auf Grund meiner Behinderung mit Rollstuhl schwierig umzusetzen ist. Unter anderem deshalb bin ich auch Journalist und Radiomacher geworden, so ist es mir möglich andere Lebensentwürfe kennen zu lernen und abzubilden.
11. Möchten Sie unsterblich sein?
Theoretisch schon, praktisch bin ich Realist.