Vorname, Name Regula Laux, Alter 59 Jahre, Wohnort Laufenburg, Beruf/Haupttätigkeit Medienpädagogin, Journalistin, Mitglied SRG AG SO seit rund 2 Jahren

11 Fragen an Regula Laux

1. Warum sind Sie der SRG Aargau Solothurn beigetreten?
Weil ich die Rolle des unabhängigen Journalismus und des Service Public mehr und mehr als gefährdet ansehe. Weil ich durch Einblicke und Veranstaltungen näher dran sein möchte, um mir selber ein Bild zu machen und um so den häufig einseitig gefärbten Diskussionen etwas entgegensetzen zu können. Denn: Werden die Medien pauschal abqualifiziert, schadet dies der Demokratie und damit uns allen.

2. Was ist Ihr Lieblingsprogramm, Ihre Lieblingssendung von Radio oder Fernsehen SRF?
Ich bevorzuge Informationsgefässe wie 10vor10, Tagesschau und Rundschau. Einstein, Dok-Sendungen und den Literaturclub mag ich, Mona Vetsch auch. Den Sonntagmorgen verbringe ich oft mit den Sternstunden, dafür den Sonntagabend lieber nicht mit dem Tatort aus der Schweiz. Radio höre ich leider viel zu selten, aber das “Echo der Zeit” wenn immer möglich. Mit den reinen Unterhaltungsformaten kann man/frau mich eher jagen... , obwohl “1 gegen 100” schaue ich gelegentlich, auch wegen der frischen Moderation von Angélique Beldner.

3. Gibt es bei anderen Anbietern noch etwas, das Sie lieber sehen oder hören?
Ich bin Fan des Kultursenders arte und mag das International-Regionale von Kanal K, eine spannende Mischung.

4. Wie haben sich Ihre Mediengewohnheiten in den letzten Jahren verändert?
Ich schaue häufiger zeitversetzt. Obwohl, wenn ich mir die Liste der Beiträge anschaue, die bei mir gedanklich “auf Halde lagern”, muss ich wohl zum Schluss kommen, dass die Möglichkeit des zeitversetzten Schauens bei mir eher dazu geführt hat, dass ich weniger Fernsehen schaue.

5. Haben Sie sich jemals bei SRF oder beim Ombudsmann beschwert?
Nein, das habe ich nicht.

6. Freuen Sie sich auf die weitere Entwicklung in der Medienwelt oder haben Sie eher Bedenken? Weshalb?
Die Tendenz hin zum Oberflächlichen und Schnelllebigen gibt mir sehr zu denken. Aber das bezieht sich natürlich nicht nur auf die Medien. Mich nervt die zunehmende Konsumorientiertheit. Bei einigen Werbeformaten frage ich mich, ob die ProduzentInnen die KonsumentInnen nur für so dumm halten oder ob sie es tatsächlich sind. Ich befürchte zweites. Womit wir wieder beim Anfang Ihrer Fragen wären, nämlich, wieso ich der SRG Aargau Solothurn beigetreten bin: Journalistisch aufbereitete, gut recherchierte Informationen sind enorm wichtig für eine Gesellschaft und die Kosten dafür sollten in einem so reichen Land wie der Schweiz nicht immer wieder zu Diskussionen führen. Bei der Eröffnung des Swiss Media Forums in Luzern brachte es Bundesrätin Karin Keller-Sutter gut auf den Punkt: Es brauche „vermeintlich altmodische Tugenden wie Qualität, Relevanz, Präzision, Fairness und Faktentreue in der Berichterstattung.“ Das stärke die Demokratie und damit eine offene, faire Gesellschaft.

7. Wie möchten Sie selbst auf diese Entwicklung einwirken und was möchten Sie damit erreichen?
Schon bei der Erziehung unserer Kinder war uns wichtig, dass sie lernen, ihr Verhalten kritisch zu hinterfragen und dass sie im richtigen Moment Zivilcourage zeigen. Jetzt sind es eher Schülerinnen und Schüler, denen ich einen kritischen Umgang mit einseitigen und manipulativen Inhalten auf Social Media zu vermitteln versuche. Ich glaube, die Jungen heute sind in ein schwierigeres Umfeld geboren worden als wir früher. Und was da noch alles auf uns zukommen wird mit Künstlicher Intelligenz etc. kann niemand voraussagen.

8. Können Sie uns ein Buch, einen Film, ein Musikstück empfehlen?
Mein absoluter Lieblingssong momentan: “Für immer uf di” von Patent Ochsner (MTV unplugged) und auf meinem Nachttisch liegt “Die Kunst des klaren Denkens” von Rolf Dobelli. Einer meiner Lieblingsfilme ist “El Postino - Der Postmann” aus dem Jahr 1994, ein vielschichtiges Drama rund um die Freundschaft zwischen dem Aushilfspostboten Mario und dem chilenischen Dichter Pablo Neruda.

9. Was fehlt Ihnen zum Glück?
Ganz und gar nichts, was mir des Öfteren ein schlechtes Gewissen bereitet.

10. Wie viel Heimat brauchen Sie?
Ich würde den Begriff Heimat lieber durch Geborgenheit, Zugehörigkeit, Freundschaft... ersetzen, weil “Heimat” hat für mich etwas Ausgrenzendes. Und ja: Geborgen und zugehörig sollte sich jeder Mensch fühlen dürfen, egal wo. Da gibt es in der Schweiz zweifelsfrei noch Luft nach oben.

11. Möchten Sie unsterblich sein?
Nein.