Schritt für Schritt den Wechsel vollziehen
Regelmässig Ende Oktober sitzt der Vorstand der SRG Aargau Solothurn einen Tag lang zusammen, um eine Standortbestimmung vorzunehmen und das kommende Jahr aufzugleisen. Dieses Mal standen die Veränderungen in der Vereinsführung im Mittelpunkt.
Nach Jahren grosser Kontinuität befindet sich die Führung der SRG AG SO mitten in einem grossen Umbruch: Rund die Hälfte der Vorstandsmitglieder sind neu dabei, und an der nächsten Generalversammlung erfolgt der Wechsel im Präsidium. An der Septembersitzung haben erstmals fünf Mitglieder teilgenommen, die der Generalversammlung im April zur Wahl in den Vorstand vorgeschlagen werden. An der gleichen Sitzung hat der Vorstand Marina Della Torre, Aarau, und Fabian Gressly, Solothurn, als Co-Präsidium ab eben dieser Generalversammlung designiert. Beide verfügen über langjährige Erfahrung in der Vereinsorganisation der SRG: Marina Della Torre präsidierte bis vor kurzem die Sektion Obwalden der SRG Zentralschweiz, Fabian Gressly leitet die Programmkommission der SRG AG SO und vertritt diese im Publikumsrat der SRG Deutschschweiz. Beide sind bereits Delegierte im Regionalrat der SRG Deutschschweiz und in der Delegiertenversammlung der SRG SSR.
Der Umbau an der Vereinsspitze erfolgt zum richtigen Zeitpunkt. Das zeigte sich deutlich am anderen Schwerpunktthema der Retraite: Der Einsatz für die SRG als Ganzes, die erneut mit einer Volksinitiative («Halbierungs-Initiative») angegriffen wird, wird die nächsten Jahre prägen. Mit einer hoch motivierten, breit abgestützten und verjüngten Führung wird sich die SRG AG SO dieser Aufgabe stellen.
Spielerisch ging es am Morgen zuerst darum, noch etwas mehr voneinander zu erfahren – bei so viel neuen Personen braucht es etwas Zeit, um sich näher kennenzulernen, was aber eine wichtige Grundlage der engen Zusammenarbeit ist. Anschliessend widmeten sich bisherige und neue Vorstandsmitglieder je in einer Gruppenarbeit der Struktur: was hat sich in den letzten Jahren eingeschliffen, was nimmt man beim Dazukommen wahr?
Das komplexe Gebäude, das bildhaft entstand, steht da als Grundlage für die kommende Zusammenarbeit. Noch war es zu früh, um Aufgaben neu zu verteilen; aber der Vorstand wird bereits an seiner nächsten Sitzung noch in diesem Jahr daran weiterarbeiten.
Für Peter Moor, der letztmals teilnahm, war es ein freudiger, aber auch emotionaler Tag: «Ich bin ausserordentlich froh darüber, dass wir sowohl bei der Erneuerung des Vorstands als auch bei der Nachfolge im Präsidium rechtzeitig gute Lösungen gefunden haben. Ich werde den Verein, der mir sehr am Herzen liegt, mit einem guten Gefühl und grosser Zuversicht meinem Nachfolge-Duo übergeben.» Er betonte aber auch, dass er nicht zur lahmen Ente werde: «Wir haben in diesem halben Jahr bis zur Generalversammlung noch einiges zu erledigen, damit der Übergang reibungslos erfolgen kann.» Im Vordergrund steht neben der Verteilung der Aufgaben eine Statutenrevision, die einerseits das Co-Präsidium neu aufnimmt, andererseits aber auch das Regelwerk von allfälligem Staub befreien soll.
Die designierte Co-Präsidentin Marina Della Torre geht mit einem guten Gefühl aus der Retraite hinaus: «Es ist schön zu sehen, wie motiviert sich der gesamte Vorstand für die Anliegen der Trägerschaft einsetzt und wie viele engagierte Menschen in unserem Vorstand sind.» Positiv ist auch, dass dieser Prozess der Veränderung – der noch etwas Zeit braucht – vom Vorstand unterstützt wird. «Ich freue mich darauf, zusammen mit Fabian Gressly die Co-Leitung der SRG AG SO zu übernehmen und im Dialog mit den Vorstandsmitgliedern und den Mitgliedern der Trägerschaft an die kommenden Aufgaben heran zu gehen. Es stehen schwierige Zeiten an (‹Halbierungs-Initiative›), aber gemeinsam packen wir das.»