Schlagzeilen
Die Schlagzeilen des Jahres 2021 galten nochmals immer wieder dem gleichen und doch immer anderen Thema: Corona. Für uns als Verein, bei dem der Kontakt im Mittelpunkt steht, eine verheerende Zeit – dazu mehr in einem besonderen Kapitel. Hier soll es um all das gehen, was eben doch gegangen ist.
Nach dem plötzlichen Stillstand im März 2020 haben wir bald begonnen, neue Formen unserer Arbeit zu suchen. Darüber habe ich schon letztes Jahr berichtet. Vieles blieb damals jedoch offen. Inzwischen sind wir deutlich weitergekommen. Rechtzeitig zu Weihnachten haben wir Ihnen, unseren Mitgliedern, das Spiel «Schlagzeile» schicken können. Kartenspiele sind immer zeitgemäss, sie müssen digitalen Spielen nicht weichen, sondern ergänzen sie. Dies erst recht in einer Zeit, in der wir alle häufig unfreiwillig zu Hause geblieben sind. Das Spiel ermöglicht einen lockeren Umgang mit der Medienwelt; es bietet aber – so die Spielerinnen und Spieler es denn wollen – auch die Möglichkeit, in vertiefte Diskussionen zu diesem Thema einzusteigen.
Gleichzeitig haben wir unser Projekt weiterverfolgt, ein zentrales Element aus der Ausstellung «Fake» im Stapferhaus Lenzburg dauerhaft weiterzuführen. Inzwischen ist eine App in zwei Versionen verfügbar. Die eine ist einfach und spielerisch, für den Alltag; die andere ist als Unterstützung für den Unterricht an Oberstufen vorgesehen. In beiden Versionen geht es darum, Schlagzeilen und Texte auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Diese Fähigkeit gilt es zu lernen, wenn zunehmend nicht mehr das «Echo der Zeit» oder die «Tagesschau» als Informationsquelle genutzt werden, sondern Facebook, Instagram oder sogar Tiktok.
Schlagzeilen über Medien
Gemäss unserem Leitsatz, für den unabhängigen Journalismus als Grundlage der Demokratie einzustehen und die Diskussion darüber in unserer Region zu führen, haben wir eine Podiumsdiskussion zum Medienförderungspaket durchgeführt (siehe auch Kapitel Medienpolitik). Es ist offensichtlich, dass die Unruhe, in der die Medien infolge der technischen Entwicklung stecken, auch die Diskussion über die Medien selbst erfasst. Wir werden weiterhin versuchen, zu Klärung und Verständnis beizutragen.
Viele Medien in der Schweiz haben in der Pandemie sehr gute Arbeit geleistet; das hat sich in hohen Beachtungsgraden ausgedrückt, aber eben auch in guten Beurteilungen der Qualität. Guter Journalismus hat seinen Preis (auch dort, wo er scheinbar gratis angeboten wird). Der Schweiz steht erneut eine Diskussion darüber bevor, welchen Wert die Leistungen der SRG haben. Wir stellen uns dieser Diskussion als Verein, der die SRG in der Region verankert. Ich freue mich, wenn Sie, liebe Mitglieder, uns die Treue halten. Wir werden Sie in den kommenden Jahren brauchen, denn Sie sind unsere Botschafterinnen und Botschafter. Dafür danke ich Ihnen schon jetzt.