Sport in Radio und Fernsehen - nach wie vor beliebt
«Sport in Radio und Fernsehen – zu viel, zu wenig oder gerade richtig?» Diese Frage stellte die SRG Aargau Solothurn. In einer spannenden und engagierten Podiumsdiskussion diskutierten Prof. Dr. Gabriele Siegert, Medienwissenschaftlerin, Barbara Colpi, SRF-Sportredaktorin und André Rötheli, Sportchef der Kloten Flyers mit Peter Moor, Präsident der SRG AG SO.
Zeigt das Schweizer Radio und Fernsehen SRF zu viel, zu wenig Sportsendungen, oder trifft es gerade das richtige Mass? Diese Frage stellte die SRG AG SO an einer Podiumsdiskussion im Velodrome in Grenchen den Podiumsteilnehmern und den rund 80 Gästen. Gabriele Siegert, befasst sich als Medienwissenschaftlerin mit dem Sport, den Medien und der Ökonomie. Im Sport spiegle sich vieles aus diesem Dreieckverhältnis, so Siegert. Sportsendungen seien die meistgesehenen Sendungen, stellt die Wissenschaftlerin fest. Barbara Colpi betonte, dass eine grosse Portion Freude am Sport sicher die Grundlage für ihren Beruf als Sportjournalistin bilde. Auch in ihrer Freizeit konsumiere sie Sport in den Medien.
Internet und soziale Medien sehr wichtig
Auf dem Podium war man sich einig, dass das Internet einen grossen Einfluss auf den Sport-Konsum habe. Gabriele Siegert betonte, dass gerade viele junge Leute Sport lediglich online schauten. André Rötheli, Sportchef bei den Kloten Flyers, wies auf die Wichtigkeit der sozialen Medien hin. Wo es um schnelle Information gehe, etwa bei Spieler-Transfers, komme Twitter zum Einsatz. Auch im Sportjournalismus ist Twitter wichtig. «Besonders die Radrennfahrer twitteren viel», sagte Barbara Colpi.
Aus dem Publikum wurde kritisiert, dass das Schweizer Radio und Fernsehen SRF zu wenig Randsportarten zeige. Laut Peter Moor ist das Sportkonzept auf international wichtige Sportarten und auf erfolgreiche Schweizer Sportlerinnen und Sportler ausgerichtet. In der Schweiz stehe Eishockey auf der Beliebtheitsskala an erster Stelle, danach folge Fussball, gefolgt von Ski alpin und Tennis, führte die Wissenschaftlerin Gabriele Siegert aus. Irgendwann werde allerdings der Fussball im TV eine Sättigung erfahren.
Weiter wurde aus dem Publikum bemängelt, die Radio- und TV-Journalisten seien zu wenig kritisch im Umgang mit dem Doping. Barbara Colpi wies diesen Vorwurf zurück. In ihren Augen sei der kritische Ansatz durchaus vorhanden. Allerdings müsse man bei Dopingverdacht handfeste Beweise bringen. Vermutungen reichten nicht.
Obwohl die Sportsendungen im Schweizer Radio und Fernsehen SRF die meistgesehenen Sendungen seien, kann das Fernsehen das Live-Erlebnis nicht ersetzen. Darin waren sich die Podiumsteilnehmer einig. Beim Eishockey folge man Trends aus den USA, erklärte André Rötheli. Um den steigenden Ansprüchen der Zuschauer gerecht zu werden, verwandle man einen Eishockeymatch in einen Event. Auch Barbara Colpi ist überzeugt davon, dass die Zuschauer das Live-Erlebnis weiterhin wünschten.
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