Reportage-Serie über Industriebrachen beschäftigte die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn
Im Oktober hat sich die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn der Herbstserie des Regionaljournals Aargau Solothurn gewidmet: «Neues Leben in alten Mauern» versprach einen Blick in Industriebrachen im Sendegebiet. Was ist deren Geschichte, wie sehen sie heute aus und wie geht es mit ihnen weiter? Das Fazit der Beobachtenden: Eine spannende Serie, welche Hörerinnen und Hörer auf vielen Ebenen anzusprechen vermochte.
Für die jeweils während der Herbstferien ausgestrahlte Serie hat sich die Redaktion des Regionaljournals Aargau Solothurn dieses Jahr leerstehenden Industriebauten im Sendegebiet gewidmet. In zehn Folgen besuchte man die Areale bzw. Liegenschaften, warf aber auch einen Blick in die oft glorreiche Vergangenheit und wagte einen Blick in die nähere Zukunft. Die Programmkommission (PK) der SRG Aargau Solothurn hat diese Serie beobachtet und in ihrer letzten Sitzung vom 15. Oktober diskutiert.
Einhellig war man der Meinung, die Serie sei von der Idee her wie auch in der Umsetzung gelungen. Zehn Beiträge über die meist nicht mehr ganz so brummende Arbeit in den grossen Industriehallen seien schöne Anschauungsbeispiele für eine Entwicklung in der ganzen Region. Zum einen zeige es, wie sich die Wirtschaft – insbesondere im Bereich der Industrie – in der Region verändert hat und wie Liegenschaften nach einigen Jahren oder Jahrzehnten wieder aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht sind und nun anderen Firmen, Wohnungen, Ateliers oder Büros neuen Platz bieten. Zum andern würden Erinnerungen und emotionale Betroffenheit bei der Hörerschaft geweckt.
All dies bei einer Begehung vor Ort in einen rund achtminütigen Beitrag zu verpacken, sei ein aufwändiges Stück Arbeit, befanden die Mitglieder der Programmkommission. Angesichts des Ergebnisses habe sich dieser aber gelohnt. Auch für die Macher war die Serie, die in der nachrichtenarmen Ferienzeit Inhalt für die Sendung generieren soll, etwas aufwändiger als erwartet: Morgens ging der Journalist bzw. die Journalistin für einen Augenschein und Interview vor Ort, bearbeitete ab Mittag den Bericht und verfasste eine Text für den Internet-Auftritt, suchte alte Beiträge oder Sendungen zum Thema als Ergänzung dazu und stellte eine Bildergalerie zusammen. Alles musste auf den Sendetermin um 17.30 Uhr fertig sein.
Da und dort hätte man zur aktuellen Nutzung einzelner Brachen gerne etwas mehr erfahren, so das Urteil der PK. Statt eines mehrminütigen Interviews den Blick in einen neuangesiedelten Betrieb, mehr Informationen über die unbekannte Besitzerfamilie aus dem Ausland, die so sehr am Areal hängt und es nicht verkaufen will oder mehr über die oftmals kulturelle Nutzung alter Produktionshallen. Die Macher bestätigten denn auch, dass man angesichts der Fülle von Informationen und Ansätzen sehr viele weitere Aspekte hätte aufnehmen können.
Radiobeitrag mit Informationen, Stimmungen und Interviews sowie Internet mit Bildern, Text, «Facts and Figures» und Links zu früheren SRF-Beiträgen hätten dennoch ein rundes, komplettes Bild der jeweiligen Situation geliefert, bilanzierte die Programmkommission. Angesichts der Tatsache, dass es für die Serie noch sehr viele Beispiele gegeben hätte, gab die PK den Machern den leisen Wunsch mit, die Serie könnte in den nächsten Jahren ja vielleicht fortgesetzt werden. Denn das Thema sei spannend und die Umsetzung auf vielen Ebenen packend. (mgt)
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