Castingshows: Zwischen Emotionen und Unterhaltungsindustrie - ein 2. Feierabendgespräch mit Glanzlichtern

Die SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) bot im 2. Feierabendgespräch gestern Abend einen Einblick in Castingshow-Formate von SRF. Die Gäste auf dem Podium vermochten das Publikum sofort in ihren Bann zu ziehen.

Es war ein illustres Trüppchen, das gestern Abend auf dem Podium im Club Joy des Grand Casino Baden sass: Christa Rigozzi, Moderatorin und Jurorin von „Die grössten Schweizer Talente“; Nicole Bernegger, Gewinnerin der ersten Staffel „The Voice of Switzerland“ („thevoice“) und Sven Sarbach, Bereichsleiter Show und Events bei SRF. Moderiert wurde das Gespräch von Peter Moor-Trevisan, Präsident der SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO).

Das „Disco“-Ambiente im Club Joy vermittelte die richtige Atmosphäre, um in das Thema des Abends einzutauchen: „Phänomen Castingshows“ hiess die Veranstaltung. Rigozzi, die diesen Winter bereits zum dritten Mal in der Jury von „Die grössten Schweizer Talente“ („DGST“) sitzt, konnte ihre Begeisterung für die Show sofort vermitteln: „Für mich sind die Emotionen wichtig, ich weine auch mal vor Freude vor der Kamera“. „Genau diese Emotionen sind es, die auch das TV-Publikum fesseln und die guten Quoten ausmachen“, war Sarbachs Meinung. Einig waren sich die beiden darin, eine grosse Qualität der Schweizer Form der „Talente“ sei, dass die Jury respektvoll mit den Kandidatinnen und Kandidaten umgehe. Es werde niemand „fertig gemacht“, um Emotionen zu vermitteln.

Castingshows als Sprungbrett

Rigozzi wie auch Bernegger – beide durch Castingshows bekannt geworden - sehen Castingshows als Sprungbrett für eine mögliche Karriere. Allerdings brauche es den Willen der Teilnehmenden, wirklich etwas zu erreichen. Ohne grosse eigene Anstrengungen verpuffe die Wirkung der Show sofort und die Kandidatinnen und Kandidaten seien am gleichen Punkt wie zuvor. „Das Show-Business ist heute auch enorm schnell. Man muss sich Unterstützung suchen, um darin bestehen zu können“, so Bernegger. Moor leitete zu Beginn das Gespräch ziemlich straff. Es dauerte nicht lange, dann nahm dieses eine Eigendynamik an und die Diskutierenden gaben sich auch gegenseitig das Wort weiter.

Aus dem Publikum kam die Frage, ob denn nicht die Jurymitglieder fast mehr von diesen Shows profitieren würden. Rigozzi nennt die 1. Staffel von „DGST“ ganz klar eine wichtige Plattform für ihre Karriere. Sie hätte dazumal erstmals nach der Miss-Schweiz-Wahl die „wirkliche“ Christa einem breiten Publikum zeigen können. Heute brauche sie diesen Efffekt aber nicht mehr. Sie ist aber auch überzeugt, dass die Teilnehmenden der Castingshows sehr viel profitieren, wenn sie dies wirklich wollen.

Auch zur Sprache kamen die sogenannten Knebelverträge der Musikindustrie. Bernegger sieht die Zusammenarbeit mit der Musikindustrie allerdings durchaus positiv, ist sie doch bereits mitten in der Produktion ihres zweiten Albums, nach ihrem Sieg bei „thevoice“. Sarbach betonte, dass die Zusammenarbeit zwischen SRF und der Musikbranche elementar sei für das Gelingen dieser Produktionen. SRF könne die Teilnehmenden nie in dem Mass fördern, wie dies nach Abschluss der Shows die Musik- und Eventfirmen tun. „Wir bieten unseren Gewinnerinnen und Gewinnern wenn möglich weitere Auftrittsmöglichkeiten auf unserem Sender. Das ist aber bescheiden im Vergleich zu den Möglichkeiten, die die Grossunternehmen der Branche haben“, so Sarbach.

Die ideale Jury...

Die aktuelle Staffel von „DGST“ wird neben Rigozzi von Sven Epiney, Gilbert Gress und DJ Bobo juriert. Die ideale Zusammensetzung gemäss Sarbach: „Gress führt seine seit langem bewährte Beobachterrolle an einem neuen Ort fort und Epiney wird für einmal als Person und nicht als Moderator auftreten. Rigozzi und Bobo sind die beliebten ‘altbewährten‚ Elemente.“ Weiter trage zur idealen Jury bei, „dass die Jurorinnen und Juroren eigenständig und authentisch sind, aber trotzdem im Sinne von SRF handeln.“

...und die idealen Kandidatinnen und Kandidaten

Wie aber werden die Kandidatinnen und Kandidaten einer Castingshow gefunden? Aktuell läuft das Precasting für die Staffel „DGST 2015“. Sarbach: „Wir waren in letzter Zeit überall und haben viele Leute angeschaut, und wir waren überrascht über die grosse Qualität der künstlerischen Darbietungen.“ Aber auch mit viel Erfahrung könne man zu Beginn noch nicht sagen, wer gewinnen werde, so Sarbach.

Nach anderthalbstündiger Diskussion schloss Moor die Runde ab, was im Publikum bedauert wurde. Beim anschliessenden Apéro wurde dann aber die Möglichkeit genutzt und das eine oder andere „Selfie“ mit den beiden Hauptakteurinnen gemacht.

SRG Aargau Solothurn

Die SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) ist die Trägerschaft des Schweizer Radio und Fernsehen SRF in den Kantonen Aargau und Solothurn. Sie bildet die Brücke zwischen Programmschaffenden und Publikum und setzt sich ein für einen unabhängigen Service public der SRG. Zudem tritt die SRG AG SO für eine angemessene Berücksichtigung der Kantone Aargau und Solothurn in den elektronischen Medien der SRG ein.

Die SRG AG SO ist eine der sieben regionalen Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz und ist als Verein organisiert. Interessierte Personen können den Gesellschaften beitreten und im Rahmen der Vereins- oder Genossenschaftsarbeit Einfluss auf die Tätigkeit der SRG SSR nehmen.

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