Programmkommission beobachtet Frühlings-Serie des Regionaljournals Aargau Solothurn

Ob Politiker, Wirtschaftsleute, Sportler oder andere Personen: Die Ereignisse, über welche eine Sendung wie das Regionaljournal Aargau Solothurn täglich berichtet, befördern immer wieder Menschen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Das kann über einen längeren Zeitabschnitt geschehen, wie etwa bei einem Regierungsrat, einem Festivaldirektor oder dem Präsidenten eines Fussballclubs, oder nur punktuell, wenn etwa eine Fabrik schliessen muss und 500 Angestellte ihren Job verlieren oder wenn ein Skandal die Region bewegt. Doch nach einiger Zeit verschwinden diese Personen, ob bewusst oder unbewusst, aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit.

Das Regionaljournal Aargau Solothurn hatte einige dieser Männer und Frauen aufgespürt und besuchte sie für die Serie «Was macht eigentlich..?», die vom 11. bis zum 22. April jeweils in der Abendsendung ausgestrahlt wurde. Für die Mitglieder der Programmkommission (PK) war klar: Eine ideale Serie, denn sie verfügte über eine sehr starke regionale Verankerung, blickte sie doch auf Personen, die in den Kantonen Aargau und Solothurn für Schlagzeilen gesorgt hatten und präsent waren. Die Serie erfüllte aber auch die Kernaufgabe, die Berichterstattung über Aktuelles im Sendegebiet, indem sie nach einigen Jahren die damaligen Ereignisse aus heutiger Sicht Revue passieren liess. So blickten in der Serie der ehemalige Aargauer Regierungsrat Rainer Huber, der Polizeisprecher Ruedi Woodtli oder der frühere FC-Aarau-Präsident und Fussball-Funktionär Ernst Lämmli zurück. Hier erfuhr man mit etwas zeitlicher Distanz, wie diese Personen ihr Amt ausgeübt hatten und wie sich ihr Leben seit dem Rückzug verändert hat. Oder man erfuhr, was Ex-Filmtagedirektor Ivo Kummer heute als Film-Chef des Bundesamtes für Kultur tagein, tagaus so macht, und wie Ex-Skiweltmeister Urs Lehmann erfolgreich eine Firma führt. Oder man erinnerte sich an eine bedeutende Zeit zurück, wenn Ex-«Papieri»-Chef Nicolas Mühlemann auf die Schliessung der Papierfabrik Biberist zurückblickte oder wenn Elisabeth Marrer von ihrer Zeit als eine der ersten fünf Frauen im Solothurner Kantonsrat berichtete.

Die zehn Portraits berücksichtigten die beiden Kantone gleichermassen und widmeten sich auch verschiedensten Bereichen von Politik über Wirtschaft bis Kultur und Sport, stellte die Programmkommission fest. Sie mache auch Lust auf mehr, denn es gebe bestimmt noch viele andere Personen, von welchen man sich frage, was aus ihnen geworden ist. Dieser Wunsch sei nicht so einfach zu erfüllen, erfuhren die PK-Mitglieder von den Sendungsmachern: Es habe viele Absagen gegeben, da etliche Persönlichkeiten, die früher in der Öffentlichkeit standen, diese heute nicht mehr suchen. Auch zeigte sich im Vergleich der einzelnen Beiträge, dass eine solche Serie, die Dynamik des Gesprächs und wie der Hörer oder die Hörerin gepackt wird, sehr vom jeweiligen Gesprächspartner bzw. der -partnerin abhängig ist. Hier hätte man sich seitens der PK eine klarere Linie gewünscht, ohne dass die Beiträge uniform hätten sein müssen. Es sei zu wenig erkennbar gewesen, dass es sich bei den zehn Beiträgen um eine in sich geschlossene Serie handelte. Insbesondere online sei die Serie als solche kaum aufgefallen.

Trotz der kritischen Töne, was Details der Umsetzung betrifft, war sich die PK einig: Man freue sich darauf, wenn die Redaktion die Serie wieder aufnehme und bei weiteren (ehemals) Prominenten anklopft und schaut: «Was macht eigentlich..?»

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