Man trug rot

Die GV der SRG Aargau Solothurn fand am Westrand des Einzugsgebiets, in Grenchen, statt. Trotzdem erschienen zahlreiche Mitglieder und Gäste. Neben Wahlen und Verabschiedungen von Gremienleuten war der Auftritt des eben ins Amt getretenen Verwaltungsratspräsidenten der SRG SSR, Jean-Michel Cina, wichtigster Punkt der Versammlung.
Das Rotationsprinzip für die Generalversammlung der SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) verlangt, die Versammlung wechselnd in den beiden Kantonen abzuhalten. Diesmal war Solothurn an der Reihe, und zwar der obere Kantonsteil. Die Wahl fiel auf Grenchen, wirklich am Rand des Vereinsgebiets.
Vereinsgeschäfte ...
Zügig führte Präsident Peter Moor-Trevisan durch den statutarischen Teil der Versammlung. Dabei galt es, zwei neue Vorstandsmitglieder und einen neuen Präsidenten für die Programmkommission zu wählen. Die 20-järige Larissa Zingg aus Obersiggenthal und die 27-jährige Martina Burkard aus Lenzburg für den Vorstand sowie Fabian Gressly aus Solothurn – bereits seit längerem Mitglied von Vorstand und Programmkommission – als Präsident der Programmkommission, wurden einstimmig gewählt.
Die Fragerunde an Vertreterinnen und Vertreter von SRG und SRF wurde rege genutzt und viele kleine Sorgen und Nöte mit den Programmen von SRF vorgetragen. Die Gäste beantworteten die Fragen direkt oder sicherten zu, sie an die zuständige Stelle weiterzuleiten.
.... und dann der unterhaltsamere Teil
Lisa Christ machte den Übergang zum „gemütlichen“ Teil der Versammlung: Die junge Slam-Poetin bot mit ihren treffenden, witzigen und auch kritischen Texten hervorragende Unterhaltung. Anschliessend berichtete Maurice Velati, Leiter Regionalredaktion SRF, über das vergangene Jahr, vor allem aber auch über die Herausforderungen, denen sich das gesamte Unternehmen SRF momentan stellen muss. So plädierte er für einen unabhängigen und kritischen medialen Service public und widerlegte zahlreiche, oft gehörte „Fake News“ rund um das Unternehmen SRF.
Der wohl mit der grössten Spannung erwartete Referent an diesem Abend war der eben ins Amt getretene Verwaltungsratspräsident der SRG SSR, Jean-Michel Cina. In gut verständlichem Walliserdeutsch stand er Peter Moor Red und Antwort. Er werde für die SRG kämpfen, meinte Cina gleich zu Beginn, „wir Walliser haben das im Blut“. Moor wollte konkret wissen, was er hinsichtlich der No-Billag-Abstimmung im nächsten Jahr zu tun gedenke. Cina: „Wir müssen mit Selbstbewusstsein unsere Leistungen aufzeigen. Genauso müssen wir aber auch aufzeigen, welche Konsequenzen eine Annahme der No-Billag-Initiative hätte, denn das tun die Befürworter der Initiative nicht.“
„Ich ♥ SRF“
Zu guter Letzt löste Moor auch auf, was es mit den roten Bändern mit den Aufdrucken „Ich ♥ SRF“, „Ich ♥ Sternstunden“, „Ich ♥ Zambo“ etc. auf sich hat, die mittlerweile alle Anwesenden am Arm trugen. Diese sind nämlich ein Erkennungszeichen der Kampagne, die die SRG AG SO, aber auch andere Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz, in den nächsten Monaten führen werden, indem sie auf Strassen und Märkten zu den Leuten gehen und diesen im direkten Gespräch aufzeigen, was denn genau eine Reduktion oder gar Abschaffung der „Billag-Gebühren“ bedeuten würde: dass jede und jeder genau die Sendung von Radio oder Fernsehen SRF verlieren würde, die er gerne mag.

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