Programmkommission der SRG AG SO fokussiert sich auf ein Thema

Die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn hat für ihre letzte Beobachtung eine ganz spezifische Optik eingenommen. Aus aktuellem Anlass hat sie die Berichterstattung rund um die Kritik an der Aargauer Regierungsrätin Franziska Roth verfolgt und die Arbeit der Redaktion beurteilt.

In der Berichterstattung von Medien gehört es dazu, über Missstände, über Konflikte beispielsweise in der Politik oder über Kritik an der Amtsführung von Personen zu informieren. Erst recht, wenn diese öffentlich geäussert wird. Dies geschah am 5. März, als im Aargauer Grossen Rat in einer überparteilichen Erklärung heftige Kritik an der SVP-Regierungsrätin Franziska Roth sowie an ihrer Amtsführung geäussert wurde. In den folgenden gut zwei Wochen geriet die Vorsteherin des Departementes für Gesundheit und Soziales zunehmend unter Druck.

Die Programmkommission hatte aus aktuellem Anlass an ihrer vorletzten Sitzung vom 18. März entschieden, die Berichterstattung von SRF zu diesem Thema in den Fokus ihrer nächsten Beobachtung zu nehmen. Der 18. März war jener Tag, als die Regierungsrätin unter Druck ihrer eigenen Partei kam. Die Mitglieder der Programmkommission haben die rund 30 Beiträge, welche die Regionaljournal-Redaktion und die Fernsehkorrespondenten für «Schweiz aktuell» und «Tagesschau» produzierten, angehört resp. angeschaut. Dabei hat die PK die Beiträge auf ihre Sachgerechtigkeit, auf Ausgewogenheit, Fairness und weitere Regeln der journalistischen Arbeit geprüft. In ihrer Beurteilung an der letzten Sitzung ist die PK zum Schluss gekommen, dass die Redaktion ihre Arbeit sachlich, fair und auch in teils turbulenten Phasen des Konflikts sorgfältig ausgeführt hat. Alle Betroffenen hätten beispielsweise Gelegenheit erhalten, ihre Position darzulegen. Dass diese Gelegenheit nicht immer wahrgenommen wurde, wenn sich jemand nicht äussern wollte, sei nicht der Redaktion anzulasten. Über die Dauer der Berichterstattung habe man sich ein ausgewogenes Bild machen und nachvollziehen können, wie sich der Konflikt entwickelte. Insbesondere die Einschätzungen und Einordnungen der Redaktionsmitglieder sind bei der Programmkommission positiv aufgefallen: Sie hätten die wesentlichen Aspekte der Auseinandersetzung aus einer spezifischen, aber weiterhin sachlich-ausgewogenen Sicht zusammengefasst und gewichtet. Sie seien aber auch klar als persönliche Einschätzung erkennbar und vom Rest der Berichterstattung abgegrenzt gewesen. Geschmackssache, aber inhaltlich nicht stossend, sei die Wortwahl, befanden einige Mitglieder der Programmkommission. So wurde etwa kurz diskutiert, wie der Vergleich des Konflikts mit einem «Kindergarten» ankommt und ob dies nicht zu pointiert sei. Mit Fortlaufen der Geschichte sei es, so stellte die PK auch fest, zunehmend schwierig geworden, den Überblick über die Ereignisse zu behalten. Hörerinnen und Hörer, die nicht so nahe am Thema blieben, hätten vielleicht Schwierigkeiten gehabt, sich aufgrund nur eines Berichts ein umfassendes Bild machen zu können. Dass es den Rahmen eines Beitrags gesprengt hätte, jedes Mal jedes Ereignis aufzurollen, anerkennt die PK zwar. Eine Chronologie der Ereignisse auf der Website, auf welche jeweils hätte verwiesen werden können, hätte dem aber schon Abhilfe geschaffen.

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