Programmkommission der SRG AG SO sieht fern
Die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn hat für ihre letzte Beobachtung die Berichterstattung der Fernsehkorrespondenten unter die Lupe genommen. Anlass bot das Eidgenössische Turnfest, das im Juni in Aarau stattfand.
Vom 13. bis 23. Juni 2019 fand in Aarau das Eidgenössische Turnfest statt. 45‘000 Sportlerinnen und Sportler nahmen an den Wettkämpfen teil, geschätzte 200‘000 Personen besuchten den zehntägigen Anlass, der 1832 in Aarau ins Leben gerufen wurde und seither alle sechs Jahre stattfindet. Für die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn war klar: Dieses Ereignis und die Berichterstattung von SRF verdienen eine Beobachtung. Die Mitglieder der PK haben sich die Fernsehbeiträge angeschaut, welche im Vorfeld, während und nach dem Fest von den Fernsehkorrespondenten von SRF für die Gefässe von «Schweiz aktuell» und «Tagesschau» erstellt wurden. An der Sitzung vom 19. August wurden die Feststellungen und Anmerkungen dann mit den Beitragsverantwortlichen diskutiert.
Dass eine umfangreiche Berichterstattung über einen Anlass, der als grösster Schweizer Sportanlass betrachtet werden darf, zum Pflichtprogramm von SRF gehört, darüber war man sich in der Programmkommission einig. Das Eidgenössische Turnfest ist sowohl Spitzensport mit Schweizermeisterschaften als auch Breitensport mit vielen weiteren Wettkämpfen und Darbietungen. Die sportliche Seite wurde mit 30 Berichten durch die Sport-Redaktion sehr ausführlich berücksichtigt. Grundsätzlich, befanden die Mitglieder der PK, sei auch die Bedeutung als Breitenanlass mit sechs Fernsehbeiträgen für «Schweiz aktuell» und «Tagesschau» gut berücksichtigt worden. Sie hätten ein spannendes, umfassendes Bild eines Anlasses, der während Monaten eine Stadt in Beschlag genommen hat, vermittelt. Teils hätte man sich gar eine umfangreichere Berichterstattung gewünscht. In der PK wurde etwa der Vergleich zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest gezogen, dem SRF auf allen Kanälen in einer breiten Berichterstattung grosse Aufmerksamkeit schenkte. Auch wurde in der PK teils bemängelt, dass beim Betrachten der sechs Beiträge mit ihren punktuellen Schlaglichtern kaum das Bild eines zehn Tage dauernden Anlasses entstand. Im Gespräch mit den Korrespondenten konnten diese aufzeigen, wie schwierig es teils sein kann, den Redaktionen Ideen und Beiträge anzubieten. Durchaus immer im Bewusstsein, dass sie mit einem solchen Anlass die seltene Gelegenheit haben, die Region in einem positiven Licht ins Schaufenster zu stellen, wurden zwar viele Ideen mit Hintergrundberichten, Reportagen und Portraits eingereicht. Im Deutschschweizer Angebot von «Schweiz aktuell» und dem internationalen Angebot einer «Tagesschau» aber auch entsprechend Platz zu finden, ist zuweilen schwierig. Es sei aber auch vorgekommen, dass ein Beitrag kurzfristig in die Sendung rutschte, obwohl er ursprünglich nicht vorgesehen war.
Besonders ein Beitrag, der für «Schweiz aktuell» mit Reportagen, Rückblick und Interviews über rund zehn Minuten verschiedene Aspekte des Fests beleuchtete, wurde von den PK-Mitgliedern ausführlich diskutiert. Einerseits fand der Beitrag viel Lob: Er habe den Anlass gut und vielseitig abgebildet und sei spannend gemacht gewesen. Andererseits irritierten teils, dass mit Sabine Dahinden jemand aus dem Moderationsteam der Sendung durch den Beitrag führte und niemand aus dem regionalen Korrespondenten-Team. Alles in allem, befanden die Mitglieder der Programmkommission, war die Fernsehberichterstattung über das ETF gelungen. Ein guter Mix aus Emotionen und Sachlichkeit, mit Blicken auf ausgelassene Feststimmung und seriöse Sportleistungen in ausdrucksstarken Bildern.
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