Programmkommission: Neue Abläufe für SRF-Fernsehkorrespondenten im Fokus
Erstmals seit Januar kam die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn Mitte August nach einer Programmbeobachtung im Home office wieder zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen. Diesmal haben die Mitglieder der PK, wie sie es einmal im Jahr zu tun pflegt, die Arbeit der Fernsehkorrespondentin bzw. des Fernsehkorrespondenten für die Kantone Aargau und Solothurn angeschaut. Hierzu haben sie fünf von den Fernsehmachenden ausgesuchte Beiträge aus den letzten Monaten angeschaut. Die betreffenden Beiträge waren für «Schweiz aktuell», für «10 vor 10», für die «Tagesschau» sowie für eine der Corona-Sondersendungen von SRF vom März gedreht worden. An der Sitzung vom 17. August diskutierten die Mitglieder der Programmkommission mit der Korrespondentin bzw. dem Korrespondenten Grundsätzliches aus den Beiträgen sowie auch Detailaspekte. Mehrfach lobte die PK dabei die Bildgestaltung und den Schnitt. Besonders gefiel der Programmkommission die Machart eines Beitrag aus der Serie «Die tun was» für «10 vor 10»: Der Beitrag portraitierte in knapp zwei Minuten einen Grenchner Polizisten und seine Arbeit während der Anfangsphase des Corona-Lockdowns und überliess nur ihm das Wort. Diese Form des «Selbstläufers» habe, so befand die PK, die Arbeit und die Persönlichkeit des Portraitierten gut eingefangen und nachfühlbar wiedergegeben.
Das jährliche Treffen mit der Fernsehkorrespondentin bzw. dem Fernsehkorrespondenten von SRF war für die Programmkommission auch Gelegenheit, sich bezüglich deren Arbeitsweise aufdatieren zu lassen. Denn diese hat sich mit Inbetriebnahme des Newsrooms in Zürich und angepasster Abläufen verändert. Mit dem Newsroom können die Korrespondenten ihre Inhalte und Vorschläge an neu nur einer Stelle der Inlandredaktion einspeisen, statt wie davor bei dreien – pro Sendegefäss einer. Was als Entlastung und Vereinfachung für die Korrespondenten gedacht ist, kann, so findet die Programmkommission der SRG AG SO, auch zu einem eigentlichen «Flaschenhals» werden und bewirken, dass die Korrespondenten «ihre» Region in den Nachrichtengefässen von SRF nicht mehr gleich gut platzieren können. Dabei erfuhr die PK auch, dass auch die Kulturberichterstattung zunehmend aus dem neuen Kulturstandort Basel bestimmt wird und weniger vonseiten der Fernsehkorrespondenten. Teils wurde im Gremium die Sorge laut, dass für die Region – und auch die Schweiz – bedeutende kulturelle Veranstaltungen bzw. Orte wie etwa die Solothurner Literaturtage, die Solothurner Filmtage sowie das Aargauer Kunsthaus oder das Stapferhaus Lenzburg in der Programmgestaltung weniger Beachtung finden und so eine wichtige Aufgabe der Fernsehberichterstattung aus den Kantonen wegfällt. Im Bewusstsein, dass sich die neue Struktur im Newsroom sowie bezüglich Kulturberichterstattung und die mit ihr verbundenen Prozesse erst noch einspielen müssen, ist man in der Programmkommission Aargau Solothurn gespannt, wie sich dies in Zukunft verändert.
Kommentar