Programmkommission hört und sieht Radio
An ihrer ersten Sitzung des Jahres hat die Programmkommission Aargau Solothurn eine Abendsendung des Regionaljournals live vor Ort mitverfolgt und den Macher:innen darauf Feedback gegeben.
Zum Auftakt ins Beobachtungsjahr 2023 hiess es am 20. Februar für die Programmkommission der SRG Aargau Solothurn «Regi live»: In dieser Beobachtungsform verfolgen die Mitglieder der PK die Sendung direkt vor Ort und geben unmittelbar anschliessend den Sendungsverantwortlichen direktes Feedback zum Gehörten. An jener Sendung war das Gehörte auch Gesehenes, denn im Studio fand ein Streitgespräch statt, das die Mitglieder der PK aus dem Regieraum verfolgen konnten. Danach standen kurz Gesprächsleiter Marco Jaggi und die Interviewten sowie Sendungsproduzentin Barbara Mathys Red und Antwort.
Bei der Sendung handelte es sich um, wie es im Redaktionsalltag heisst, klassische Montagssendung, zumal noch Fasnacht und Ferien waren: Wenige Themen, keine oder kaum aktuelle Ereignisse. Vor diesem Hintergrund wurde etwa auch diskutiert, ob unter anderen Bedingungen die gesendeten Beiträge gleich lang gewesen oder gar komplett aus der Sendung gekippt worden wären. Neben dem Streitgespräch zur Abstimmungsvorlage im Kanton Solothurn (Erhöhung der finanziellen Unterstützung des Kantons bei Gemeindefusionen) ging es in der Sendung um psychologische Hilfe für Flüchtende und um den Verkauf des Ferienhauses von Wettingen im Graubünden.
In der Diskussion wurden unterschiedlichste Aspekte besprochen, was einmal mehr bewusst machte, wie unterschiedlich die Rezeption von Nachrichten ausfällt. Während sich die einen in der Kommission etwa mehr Kontextinformationen im Beitrag zum Ferienhaus-Verkauf gewünscht hätten, war anderen dieser Kontext ausreichend bewusst. Etwa, weil sie selbst dort waren oder ihre Wohngemeinde einer ähnlichen Situation gegenübersteht. Die Thematik psychologischer Hilfe für Flüchtende fanden alle PK-Mitglieder wohl wichtig und informativ. Der Beitrag zeigte aber auch, wie wichtig eine klare Gliederung eines Beitrags ist, wenn dieser eine vielschichtige Thematik behandelt. Auch eingangs des Streitgesprächs hätte sich eine Mehrheit der PK gewünscht, eingangs kurz und prägnant erklärt zu kriegen, worum es inhaltlich geht. Man fand, das könne (fast nie) zu langweilig oder redundant sein.
In einem Nebenaspekt fiel einigen PK-Mitgliedern auf, dass in dieser Sendung mit einer kleinen Ausnahme nur Männer zu Worte kamen. Das führte zu einer kurzen Diskussion darüber, welche Bedeutung die ausgewogene Präsenz der Gesellschaft bei SRF hat (vgl. die SRF-Initiative «Chance 50:50» hier) und wie sich die Sendungsmacher darum bemühen, mehr Frauen vor das Mikrofon zu kriegen.
Die besprochene Sendung zum Nachhören gibt es hier.