Politische Teilnahme: wie kann sie garantiert werden?
Die SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) setzt sich unermüdlich ein für einen unabhängigen Journalismus, der als wichtige Stütze der Demokratie wirkt. Informierte Bürger:innen beteiligen sich am politischen Geschehen –das macht eine Demokratie aus. An der Generalversammlung der SRG AG SO am Montagabend in Zofingen ging es unter anderem darum, aber auch um andere Formen der Informationsvermittlung wie beispielsweise Public Relations oder eine der neusten Formen, ChatGPT.
Zu Beginn des Abends überbrachte Regierungsrat Dieter Egli die Grüsse des Kantons Aargau. Er stieg direkt in die Thematik ein, die sich wie ein roter Faden durch den Abend zog: seriöse Informationsvermittlung. «Es müssen von Seiten der Politik Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich Journalist:innen nach wie vor mit den komplexen politischen Themen auseinandersetzen», betonte Egli. «Wie kann politische Teilnahme garantiert werden?», fragte er sich im weiteren. Eine allgemeingültige Antwort darauf konnte er nicht geben. Es sei aber wichtig, dass einerseits die klassischen Medienformen existierten, es brauche aber auch die neuen. So müsse die Politik vermehrt neue Kanäle nutzen, um die Leute zu erreichen.
Ein offizieller Teil im Zeichen von (Neu-)Wahlen
Der statutarische Teil wurde von Peter Moor, Präsident der SRG AG SO wie üblich kurz gehalten. Allerdings standen einige Wahlen an. So wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Marina Della Torre und Nadia Pfendsack. Della Torre stösst als erprobte SRG-Vorstandsfrau zur SRG AG SO. Bis im März war sie noch Präsidentin der SRG Obwalden. Da ihr Lebensmittelpunkt aber seit einigen Jahren Aarau ist, hat sie sich nun entschlossen, in der SRG AG SO mitzuwirken. Pfendsack hingegen stiess ganz unverhofft im letzten Sommer dazu. Sie meldete sich beim Präsidenten mit dem Anliegen: «Gerne würde ich mich bei Ihnen im Vorstand engagieren.»
Auch die Gesamterneuerungswahl des Vorstands wie auch des Präsidenten standen auf dem Programm. Wiedergewählt wurden Werner Beck, Martina Burkard, Fabian Gressly, Kathrin Häseli, Jeannette Häsler, René Lappert und Rolf Schöner als Vorstandsmitglieder. Peter Moor wurde als Präsident bestätigt. Allerdings mit einer Anmerkung seinerseits: «Ich habe mich nochmals wählen lassen, weil ich bei der SRG Deutschschweiz das Verfahren zur Wahl eine neuen Präsidiums leiten kann.» Aus diesem Grund wird Moor erst nächstes Jahr an der GV zurücktreten, anstatt wie ursprünglich geplant bereits an dieser GV.
Neu wurde zudem Elena Möri in den Publikumsrat der SRG Deutschschweiz gewählt. Alle Wahlen erfolgten ohne Gegenstimmen.
PR gegen Journalismus?
Maurice Velati, Leiter der Regionalredaktion, sprach in seinem Teil davon, wie unterschiedlich Informationen von PR-Leuten und von Journalist:innen aufbereitet werden. Zudem sei die Tendenz da, dass immer mehr Journalist:innen die Seite wechseln und in die PR oder die Kommunikation gehen. Die Zahl der Journalist:innen hingegen nimmt stetig ab. Auch sei zu beobachten, dass die Grenzen zwischen PR und Journalismus verschwimmen. Allerdings brauche es beides. Aber Velatis Appell zum Schluss lautete: «Prüfen Sie Ihre Quellen, zahlen sie für journalistische Medien und sprechen Sie auch über diese.»
Was ChatGPT mit Informationsvermittlung zu tun hat
Im kulturellen Intermezzo trat Jeremy Chavez an, um seine Theorie zu untermauern, dass mehr Unterhaltung für weniger Verschwörungstheorien sorge. So könne man beobachten, dass in den Nullerjahren viele Highlights in der Unterhaltung entstanden, währenddem es gleichzeitig sehr wenige Verschwörungstheorien gab. Oder als entgegengesetztes Beispiel führte er das Mittelalter an: «Die einzige Unterhaltung, die es zu dieser Zeit gab, war alle paar Jahre ein Wanderzirkus und ab und zu mal eine Hexen-Verbrennung. Kein Wunder sprossen Verschwörungstheorien wie kaum zu einer anderen Zeit.» Sein Fazit daraus: «Gerne zahle ich 335 Franken an die SRG, damit sie mehr Entertainment bietet.»
Im zweiten Teil seiner Wortspiele präsentierte er ein Gespräch, das er mit ChatGPT geführt hatte. Darin bat er ChatGPT um Unterstützung im Erstellen einer spannenden Präsentation. Dieses Vorhaben scheiterte aber kläglich, was Chavez zum Schlusswort brachte: «Wir werden sicher auch in diesem Jahr noch selbst arbeiten müssen.»
Zum Schluss die Abschiede
Als Schlusspunkt der Veranstaltung verabschiedete Moor fünf langjährige Vorstands- und Programmkommissionsmitglieder. So traten Susanne Hasler nach 22 Jahren, Stefania Stefanelli nach 19 Jahren, Dominique Oppler und Ernst Zingg nach 10 Jahren und Jasmin Rippstein nach 8 Jahren aus den Gremien der SRG AG SO aus.
SRG Aargau Solothurn
Die SRG Aargau Solothurn (SRG AG SO) ist die Trägerschaft des Schweizer Radio und Fernsehen SRF in den Kantonen Aargau und Solothurn. Sie bildet die Brücke zwischen Programmschaffenden und Publikum und steht für den unabhängigen Journalismus ein, der einen bedeutenden Beitrag zur Meinungsbildung in der Demokratie leistet. Zudem tritt die SRG AG SO für eine angemessene Berücksichtigung der Kantone Aargau und Solothurn in den elektronischen Medien der SRG ein.
Die SRG AG SO ist eine der sieben regionalen Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz und ist als Verein organisiert. Interessierte Personen können den Gesellschaften beitreten und im Rahmen der Vereins- oder Genossenschaftsarbeit Einfluss auf die Tätigkeit der SRG SSR nehmen.