Wasser auf allen Kanälen
Die Regionalredaktion veröffentlichte im Juli eine Recherche zu Wasserentnahmen in der Aargauer Landwirtschaft im Radio, als Fernsehbeitrag sowie als online-Artikel. Das Gemeinschaftswerk einiger SRF-Redaktionen erregte die Aufmerksamkeit der Programmkommission der SRG Aargau Solothurn.
Mitte Juli war die Regionalredaktion Aarau auf allen Kanälen von SRF präsent. In einer Eigenrecherche griff sie auf, wie Wasserentnahmen aus Aargauer Gewässern von kantonalen Behörden zunehmend sistiert werden müssen, um die Gewässer und bspw. den Fischbestand zu schützen. Betroffen vom Entnahme-Stopp sind jeweils Landwirtschaftsbetriebe, die so in regenarmen Wochen und Monaten ihre Felder wässern. Zahlen zu den Wasserentnahmen sowie zu den verordneten Entnahmestopps, Reportagen aus Landwirtschaftsbetrieben und Gespräche mit kantonalen Fachstellen waren Teil der Recherche, die als Radiobeitrag im «Regionaljournal Aargau Solothurn» sowie in «Regional Diagonal», als Fernsehbeitrag in «Schweiz aktuell» sowie als online-Beitrag in der SRF News-App bzw. auf der Website ausgespielt wurde.
Diese Leistung wollte sich die Programmkommission der SRG AG SO (PK) genauer anschauen. In einer breit angelegten Beobachtung hörten, lasen und schauten die Mitglieder der PK die Beiträge auf allen Kanälen und beurteilte sie hinsichtlich Aufbereitung, Nachvollziehbarkeit, Wirkung und anderer Kriterien. In der darauffolgenden Sitzung mit den Sendungsverantwortlichen liess man sich aufzeigen, wie das Gemeinschaftswerk überhaupt entstanden war. Anschliessend wurden die gemachten Feststellungen diskutiert. Dabei wurde die sachliche, ausgewogene Behandlung des Themas gelobt. Keine der Seiten, Kanton oder Landwirtschaft, sei gegen die andere ausgespielt worden, sondern die herrschende Problematik gut verständlich aufgezeigt worden. Geschätzt wurde vor allem im Radiobericht sowie in online-Beitrag die Ausführlichkeit der vermittelten Informationen. Gleichzeitig erkannte man auch die Stärken und Schwächen jedes Kanals. Während im Radio die Thematik und ihre Zusammenhänge attraktiv erzählt wurden, waren es im online-Beitrag die Zahlen und Grafiken (wobei diese nicht allen nachvollziehbar erschienen) sowie im verhältnismässig kurzen Fernsehbeitrag die Bilder, die wirkten. Den PK-Mitgliedern gefiel dabei mehrheitlich der Radiobeitrag am besten. Er sei am umfassendsten, zeige die Problematik sowie im abschliessenden Moderationsgespräch auch Lösungsansätze. Ein Aspekt, der einigen Mitgliedern der PK gefehlt hat, waren die finanziellen Implikationen: Was bezahlt ein Landwirt für die Wasserentnahme? Welche finanziellen Auswirkungen hat die Sistierung der Entnahme?
In der Diskussion zwischen PK und Redaktion wurde auch festgestellt, dass diese Aufbereitung für die Beteiligten aufwändiger war resp. ist, als es ein «einfacher» Radiobeitrag wäre. Zwischen den unterschiedlichen Redaktionen waren viele Ab- und Rücksprachen nötig. Klar war aber auch: Will man mit einem Thema möglichst viele Personen erreichen, ist eine Aufbereitung für alle Kanäle mit diesem Aufwand unverzichtbar.