Porträt Irina Bannwart
Seit ich mich erinnern kann, habe ich mein Herz an die Pädagogik verloren. Schon als 6-Jährige habe ich in jedes Freundschaftsbuch auf die Frage nach dem Traumberuf in krakliger Schrift „Kindergärtnerin“ notiert. Als es einige Jahre später um die Berufs- bzw. Studienwahl ging, schlug mein Herz immer noch für die Pädagogik und ich entschied mich für ein Logopädie-Studium. „Logo…was?“ fragen Sie sich vielleicht. Logopädie setzt sich aus den altgriechischen Wörtern logos (das Wort) und paideuein (erziehen) zusammen und heisst so viel wie Spracherziehung/Sprachtherapie
Nach dem Studium unterstützte ich während acht Jahren Kinder mit Schwierigkeiten im Spracherwerb. Bereits damals stellte ich fest, welchen Einfluss Medien und dessen Konsum auf die Sprösslinge und ihren Lernerfolg hatten. Nach einigen Jahren als Projektleiterin im Volksschulamt Zürich und einem berufsbegleitenden Studium zum Executive Master in Business Administration (EMBA) habe ich den Weg zum Volksschulamt Solothurn gefunden. Bei meiner aktuellen Aufgabe als Leiterin der Stabsstelle dreht sich mein Alltag um Sprache, Kommunikation, Medien und Politik.
Parallel zu meinem beruflichen Werdegang engagiere ich mich seit Teenagertagen in Vorständen von Nonprofit-Organisationen und (berufs-) politischen Gremien. Mit meinem Zuzug in den Westen des Kantons Aargau vor rund vier Jahren suchte ich nach einer Möglichkeit, mich für und in dieser Region sinnstiftend engagieren zu können. Dabei bin ich auf ein Stelleninserat der SRG AG SO gestossen, in dem sie Vorstandsmitglieder suchten. Sofort wusste ich: „Das isch es!“.
Als Vorstandsmitglied der SRG AG SO setze ich mich für die Sicht- und Wahrnehmbarkeit der Kantone Aargau und Solothurn ein. Dabei ist mir eine starke Positionierung des regionalen Service publics wichtig. Denn ein unabhängiger, ausgewogener und professioneller Journalismus ist das Fundament für eine funktionierende Demokratie. Mir ist es ein grosses Anliegen, dass Aargauerinnen und Aargauer sowie Solothurnerinnen und Solothurner fundiert über lokale, regionale und nationale Ereignisse informiert sind, so die Möglichkeit zur Meinungsbildung erhalten und von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen.
Nebst meinem Einsatz für eine gelebte Demokratie setze ich mich vertieft mit dem Thema „Digitalisierung und Bildung“ auseinander. Das Mediennutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen hat sich mit dem digitalen Wandel stark verändert. Im Umgang mit Social Media, Künstlicher Intelligenz und allen weiteren digitalen Neuerungen soll unser Nachwuchs vermehrt sensibilisiert werden. Das Unterscheiden von „Fake oder eben nicht Fake-News“ ist dabei eine zentrale Kompetenz, die den Kindern und Jugendlichen vermittelt werden muss. Nur so kann sich auch die kommende Generation ihre Meinung fundiert und vor allem unabhängig bilden. Das pädagogische Engagement der SRG AG SO, unteranderem für die Sensibilisierung von Fake News, ist für mich wesentlich, zukunftsgerichtet und entsprechend nachhaltig. Ich arbeite daher mit grosser Freude in der Arbeitsgruppe Bildung der SRG AG SO mit, um diesen „Zweig“ des Vereins noch stärker bekannt machen und weiterentwickeln zu können.