Serien in Serie
In ihrer letzten Sitzung hat sich die Kommission Programmbeobachtung die beiden Sommerserien der Regionaljournale angehört.
Jeden Sommer berichten alle Redaktionen der Deutschschweizer Regionaljournale im Rahmen einer Serie über Themen oder Ereignisse aus ihrer Region. Diesen Sommer wurden zwei Serien umgesetzt, die eine unter dem Titel «Die Schweiz lässt liefern», die zweite unter dem Titel «Die Schweiz im Wandel». Beide Serien liefen über je zwei Wochen und umfassten jeweils zwölf Beiträge.
Und beide Serien bildeten den Inhalt der jüngsten Sitzung der Kommission Programmbeobachtung der SRG AG SO. Dabei fokussierte sich eine Gruppe auf die Beiträge beider Serien, die vom Regionaljournal Aargau Solothurn produziert wurden. Eine zweite Gruppe nahm Beiträge der Serie «Die Schweiz im Wandel» zum Gegenstand.
In einer früheren Beobachtung wurde zwar auch schon in Frage gestellt, ob für die Hörerschaft wichtig ist, dass Beiträge in einer thematischen Serie ausgestrahlt werden (vgl. hier), doch wie schon damals fand man mehrheitlich: Die journalistisch eher ereignisarme Ferienzeit bietet die Möglichkeit, Beiträge über Themen zu realisieren, für welche im Tagesprogramm kaum Platz ist. Man erfuhr nicht nur Neues, sondern schätzte auch, dass die Beiträge hörbar aufwändiger, kreativer, sorgfältiger gestaltet wurden. Das zeigte sich etwa daran, dass mehr Auskunftspersonen zu Wort kamen oder dass in der Gestaltung öfter Ambi-Töne (Umgebungsgeräuschen), Musik oder Klangeffekten zum Einsatz kamen.
Diese «Nebengeräusche» sorgten denn auch in der gemeinsamen Besprechung für eine ausführlichere Diskussion zwischen Sendungsverantwortlichen und Kommissionsmitgliedern: Wann machen solche akustischen Effekte einen Beitrag attraktiver? Wann sind sie zu viel des Guten? Im Gespräch kam heraus, dass solche Elemente durchaus dazu beitragen können, die Aufmerksamkeit zu wecken, werden sie bewusst und gezielt eingesetzt. Dass aber ein unablässiger akustischer Teppich die Sprechstimme unterlegt, war aber klar nicht im Sinn der Beo-Mitglieder. Zur Sprache kam dabei auch, dass akustische Effekte oder Musik in Kombination mit dem gesprochenen Wort, etwa für Personen mit Hörbeeinträchtigungen, zu einem Problem in der Verständlichkeit werden können.
Ebenfalls länger zu reden gab ein formales Element der beiden Serien: Für jeden Teil der Serie wurde ein kurzer Beitrag erstellt, der morgens oder am Mittag gesendet wurde, sowie ein langer Beitrag für die Abendsendung. Einige der Kurzbeiträge waren sozusagen eine Zusammenfassung des langen Beitrags, andere griffen einen Aspekt der Thematik heraus und behandelten diesen separat. Was nun besser war, dafür fand sich in der Kommission Programmbeobachtung keine Mehrheit. Einige Mitglieder waren aber enttäuscht, wenn im Kurzbeitrag der Eindruck entstand, ein spannender Aspekt werde im längeren Beitrag vertieft, dies dann aber nicht passierte.
Und in einem Punkt «widersprach» die Kommission gar der gängigen Hörer:innen-Forschung. Während letztere besagt, dass Zahlen im Radio kaum haften bleiben – weshalb oft auf viele konkrete Zahlen verzichtet wird – wünschten sich nahezu alle Mitglieder der Kommission mehr Zahlen – und zeigten in der Debatte auch gleich, dass jene Zahlen, die in den Beiträgen genannt wurden, durchaus hängen geblieben sind.
Auch wenn sie in der nächsten Sitzung kein Thema sein wird: Im Herbst realisiert das Regionaljournal wiederum eine Serie: Vom 30. September bis 4. Oktober geht es um den Circus Monti, der dieses Jahr 40 Jahre alt ist. Die Kommission Programmbeobachtung ihrerseits widmet sich das nächste Mal den Interviews mit den Kandidierenden für den Aargauer Regierungsrat, die ab 16. September gesendet werden.