Porträt Martina Burkard

Mit dem Radio aufgewachsen
Im südöstlichen Aargau, im ländlichen Freiamt, bin ich umgeben von üppiger Natur und vielen Freiräumen grossgeworden. In unserem Bauernhaus ist es jeweils schon am Morgen in der Küche mit den Nachrichten von DRS 1 losgegangen. Abends durften meine zwei Brüder und ich in unseren Zimmern «Sigg Sagg Sugg» oder «Looping» hören, die Kinderradiosendungen. Jeder von uns hatte ein eigenes Radio in seinem Kinderzimmer. Ein weiterer Fixpunkt unseres familiären Radiohörprogrammes war der Sonntagmorgen. Nach dem gemeinsamen Frühstück hallte das «Persönlich» durchs Haus.

Viele Jahre später ist das Radio noch immer das Medium, welches ich am Meisten konsumiere: Sei es am Morgen im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder beim Kochen am Abend. Und ja, manchmal lausche auch ich am Sonntagmorgen dem «Persönlich» - gewissen Dinge prägen einen einfach bis ins Erwachsenenalter oder gar ein Leben lang.

Im Gegensatz zu früher steht in meiner Küche kein Radiogerät mehr. Oftmals höre ich auf meinem Handy in der SRF- App Nachrichtensendungen oder Podcasts zu gesellschaftlichen Themen zeitversetzt nach. Ich bin froh um diese technischen Neuerungen. Sie ermöglichen mir einerseits Flexibilität in einem vollgepackten Alltag, andererseits bieten sie mir Gelegenheit, neue Sendungen, Themen und somit auch andere Perspektiven auf die Gesellschaft und die Schweiz zu erhalten.

Besonders am Herzen liegt mir die Bildung der jüngeren Generationen. Seit knapp 10 Jahren arbeite ich als Oberstufenlehrerin und erfahre täglich, mit welchen Themen sich die jungen Menschen auf den sozialen Medien auseinandersetzen und wie sich Bildung und Wissen verändern. Die Orientierung in einer solch schnelllebigen (Medien-)Welt ist nicht einfach. Im Zeitalter von alternativen Fakten und gezielter Desinformation sehe ich meine berufliche Rolle mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Umso wichtiger scheint es mir, die jüngeren Generationen für qualitativ hochwertige Informationen und gründliche Recherchen zu sensibilisieren.

Mit der Tätigkeit im Vorstand der SRG Aargau Solothurn habe ich seit einigen Jahren eine zusätzliche Möglichkeit, mich mit Gleichgesinnten über die Probleme der heutigen Zeit auszutauschen. Uns allen ist es wichtig, die Diskussion über den unabhängigen Journalismus und dessen Qualität zu führen. Sei es mit den jüngeren oder auch mit den älteren Generationen, auf der Strasse, an Marktständen, in Workshops oder an Podiumsdiskussionen. Meine Tätigkeit im Vorstand ist ein wichtiger Bestandteil meiner Freizeit geworden.

Ich schätze meine Vorstandskolleginnen und -Kollegen sehr, sie bringen verschiedene Sichtweisen ein und die Motivation, gemeinsam etwas zu bewegen. Sie bestärken mich zusätzlich in meinem Engagement und zeigen mir immer wieder auf, wie wichtig dieses ist.

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