Boxenstopp für den Vorstand
Einmal im Jahr beschäftigt sich der Vorstand mit sich selbst: An der Retraite von Ende Oktober setzten sich dessen Mitglieder mit ihrer Organisation, der Arbeitsform und der Planung von Aktivitäten der nächsten Monate auseinander.
In der Arbeit eines Gremiums haben Retraiten – Klausuren, off-Site-Meetings, Workshops oder wie man sie nennen will – einen wichtigen Stellenwert: Sie sind Gelegenheit, sich mit Dingen beschäftigen zu können, für welche im Tagesgeschäft kein Platz ist. Der Vorstand der SRG AG SO trifft sich wohl sechs Mal im Jahr zu Sitzungen (nicht gezählt sind die Sitzungen der verschiedenen Arbeitsgruppen zur Verfolgung von Projekten), an welchen er sich auch mit strategischen Fragen und Planungen befasst. Doch an einem Ort zusammenzukommen, sich an einem Tag fokussiert Zeit für diese Themen zu nehmen und danach mit geschärftem Blick wieder ins Tagesgeschäft hinauszugehen, ist für eine zielgerichtete Arbeit unverzichtbar.
So trafen sich die Mitglieder des Vorstands sowie die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle am 26. Oktober im Odeon in Brugg, um – einmal mehr unter Leitung von Markus Kaiser (Coach und Organisationsentwickler bei onion Netzwerk für Beratung) – einen Boxenstopp einzulegen. Seit einem Jahr arbeitet der Vorstand in einer weitreichend personell neuen Zusammensetzung. Fünf Personen waren vor gut einem Jahr neu zum Gremium gestossen und an der Generalversammlung im Mai gewählt worden. Seit Mai ist zudem das Präsidium in einer Co-Leitung neu besetzt.
Vor einem Jahr hatte man in dieser Zusammensetzung zwar bereits eine Retraite absolviert. Es machte daher Sinn, nach dieser ersten Zeit der Zusammenarbeit selbige auf den Prüfstand zu stellen. Am Vormittag blickten die Vorstandsmitglieder kurz zurück auf diese Zeit. Wie schätzte man die vergangenen Monate ein? Wie beurteilte man die Organisationsform? Wie sieht es mit den Zuständigkeiten und Kompetenzverteilung aus? Zur Standortbestimmung gehörte auch ein Blick in die Trägerschaftsstrategie der SRG SSR sowie ins Leitbild der SRG AG SO. Auf dieser Basis zeigte sich, wofür man sich engagieren will: Verständnis schaffen für den medialen Service public, den Dialog zur Bevölkerung über die Leistungen der SRG und von SRF pflegen und die Interessen der Bevölkerung aus der eigenen Region in die Organisation SRG hineintragen.
Nach der Mittagspause ging es in einem Austausch darum, wie die Schnittstelle der Arbeit zwischen Geschäftsstelle und Vorstand aktuell aussieht, künftig aussehen könnte und aussehen soll. Eine Schärfung der Rollen und Klärung der Zuständigkeiten halfen weiter mit, den Vorstand als Team voranzubringen. Das so entstandene Selbstverständnis schlug die Brücke in die Zukunft: Welche Aktivitäten will man in den nächsten Monaten – mit einem Abstimmungskampf, der sich am Horizont abzeichnet – umsetzen? Die gegen Ende der Retraite gesammelten Ideen sollen an der Vorstandssitzung vom 14. November in einem weiteren Schritt konkretisiert werden. Denn auch wenn die Abstimmung zur SRG-Initiative erst am Horizont sichtbar ist: Der Weg dahin – die Diskussion über das, was die SRG tagtäglich leistet und leisten soll – ist bereits eingeschlagen.