Von Plänen, Fake News und jungen Stimmen: Gedanken zum Jahreswechsel
Man muss sich immer noch an das neue Datum gewöhnen, und doch wartet damit niemand wirklich auf einen. 2025 hat irgendwie einen anderen Klang in sich – auch wenn man das vielleicht letztes Jahr schon meinte. Wie so üblich um diese Zeit schaut man gerne auf das letzte Jahr zurück, besinnt sich auf seine Lehrtage und schmiedet neue Vorsätze, die bestenfalls den Januar überdauern. Im etwas weiter übertragenen Sinne und inspiriert von den anstehenden Jahresgesprächen tue ich dies auch ein Stück weit für meine Arbeit bei der SRG, die mich jetzt auch schon bald ein Jahr begleitet.
Der Blick zurück zeichnet ein buntes Bild. Nach einer intensiven Kennenlernphase mit der vermeintlich grossen Abstraktheit der SRG und allem sehr Konkreten, was dazu gehört, begann eine intensive Denkphase – vergleichbar mit den iStock-Bildern, die man im Internet findet, wenn man «Brainstorming» googelt. Dazu gehörten auch viele Gespräche mit der Arbeitsgruppe Junge, bei denen wir Stossrichtungen definierten, wie wir als SRG für junge Menschen wirken wollen (welche wir inzwischen teilweise wieder komplett auf den Kopf gestellt haben). In dieser Phase passierte sehr viel vorbereitende Arbeit, die sich nicht immer genau greifen liess, aber wohl in das Genre «Planung» oder «Administratives» fallen würde.
Das Ganze wurde dann sichtbarer, als wir im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen im Kanton Aargau Studioführungen für Jungpolitiker:innen durchgeführt haben. Damals noch etwas wackelig auf den Beinen, weiss ich heute, dass man durchaus von einem gelungenen Anlass sprechen darf – so, dass an uns sogar Erwartungen kommuniziert wurden, entsprechende Angebote für die bevorstehenden Wahlen in Solothurn zu organisieren. Was wir uns selbstverständlich zu Herzen genommen haben. Im Februar werden also Studioführungen für die Solothurner Politikjugend stattfinden, die hoffentlich durch die Erfahrungen aus der letzten Ausgabe bereichert werden.
Kurz darauf folgte dann der aus planerischer Sicht lang ersehnte Anlass «Facts or Fiction?», der in Zusammenarbeit mit dem Flösserplatz Aarau organisiert wurde. Höhepunkt war der Besuch der ehemaligen SRF-Virus-Radiomoderatorin Gabriela Mennel, die sich inzwischen erfolgreich unter dem Künstlernamen Cachita als Musikerin etabliert hat. Neben einer für mich tollen Fan-Erfahrung, präsentierte sich der Anlass auch als wichtiger Beweis für analoge Formate. Das Thema Fake News, das wir in einem Quiz verhandelten, entlarvte sich weiterhin als sehr relevant im Medienkonsum der jungen Besucher:innen und bleibt wohl – mit Blick auf die Entwicklungen in den sozialen Medien – weiterhin bedeutend. (Mark Zuckerberg hat beschlossen, das Fact-Checking auf allen Meta-verse-Plattformen abzuschaffen und sie der «freien Meinungsäusserung» zu überlassen.) Deswegen und aufgrund der positiven Erfahrungen, die wir im direkten Kontakt mit den Besucher:innen gemacht haben, wollen wir dieses Format weiterführen und vermehrt bei Jugendhäusern platzieren, um bereits etablierte Treffpunkte zu nutzen und die Gen Z in Sachen Medienkompetenz weiter zu sensibilisieren. Ziel – oder sozusagen ein Neujahrsvorsatz – ist es, uns vermehrt dem Kanton Solothurn zuzuwenden und auch dort Beziehungen und Kontakte aufzubauen.
Was in diesem Jahr alles sonst noch auf meine Arbeit als Verantwortliche für die junge Zielgruppe der SRG zukommt, kitzelt ehrlich gesagt schon ein bisschen im Bauch. Einerseits aus Freude auf die spannenden Anlässe, die folgen, und die Begegnungen, die wir dabei machen. Andererseits auch ein bisschen aus Respekt vor den kommenden Herausforderungen. Mit den Debatten über die SRG, die inzwischen vermehrt Platz in meinem Newsfeed einnehmen, wird immer präsenter, wie politisch unsere Arbeit irgendwo doch ist. Dennoch soll uns dies nicht davon abhalten, uns weiterhin auch jüngeren Generationen zu widmen und ihre Themen zu behandeln. Ich blicke gespannt auf das hoffentlich ereignisreiche nächste Jahr, in dem wir uns weiterhin uneingeschüchtert für einen medialen Service Public stark machen – auch für meine Generation.
Autorin: Jana Heimgartner, Verantwortliche Junge Zielgruppen der SRG Aargau Solothurn