Journalismus mit Taschenrechner und Stoppuhr

Zuerst ein Werbespot: Am 18. Februar findet das Podium zu den Solothurner Regierungsratswahlen statt. In der Kulturfabrik Kofmehl stellen sich ab 19:30 Uhr die 8 Kandidatinnen und Kandidaten den Fragen der regionalen Medien. Wir hoffen auf ein grosses Publikum – also kommen doch bitte auch Sie!
Die Fragen stellen werden Urs Moser (Solothurner Zeitung/Oltner Tagblatt), Sarah Berner (Radio 32) und Marco Jaggi (SRF). Sich gute Fragen auszudenken, gehört zum Job von Journalistinnen und Journalisten. Insbesondere wer ein Wahlpodium organisiert, muss aber auch gut rechnen können.
Die Aufgabe: Am Podium soll nicht nur über 1 Thema gesprochen werden. Es sollen 3 Gesprächsrunden stattfinden. Ein Gespräch mit 8 Personen funktioniert aber nicht gut. Deshalb sollen kleinere Gruppen gebildet werden. Wie also müssen die 3 Gruppen ausgestaltet sein, damit am Ende jede und jeder gleich viel Redezeit erhält?
Vor Wahlen ist es immer besonders wichtig, die Politikerinnen und Politiker und ihre Parteien gleich zu behandeln. Bei SRF gibt es dazu strenge Regeln, wie etwa diese: «Im Vorfeld vor Wahlen dürfen ohne spezielle Gründe, zwingende Aktualität und hohe Relevanz, keine Einzelporträts und Einzelinterviews publiziert werden, sofern nicht auch die anderen Kandidatinnen und Kandidaten vergleichbare Auftrittsmöglichkeiten erhalten». Im Regionaljournal wurden deshalb sämtliche 8 Kandidierende zu Live-Gesprächen eingeladen, und mit der Stoppuhr wurde überprüft, dass alle Interviews 15 Minuten dauern. Tatsächlich wurde kein Gespräch aufgezeichnet oder geschnitten, und sämtliche Interviews dauerten vielleicht nicht auf die Sekunde exakt, aber fast gleich lang.
Stoppuhr und Taschenrechner werden auch am Wahlpodium wieder zum Einsatz kommen. Ob die Rechnung mit den 3 Gruppen aufgeht? Überprüfen Sie es am 18. Februar im Kofmehl in Solothurn. Und wem Mathematik egal ist, der kommt wegen des Apéros, das von der SRG Aargau Solothurn offeriert wird.