Marina Della Torre im Porträt

Ich bin mit den Programmen von SRF – oder damals noch DRS – im Kanton Obwalden gross geworden. Fixpunkte waren da zum Beispiel immer die Kinder-Radiosendung SigSagSug oder ein familiärer Fernsehabend mit Benissimo.
Auch habe ich viel von meinem Musikwissen aus der Sendung «Bestseller auf dem Plattenteller», die oft während dem familiären Kochen und Abwaschen lief. Mein Papi und ich haben gemeinsam mitgerätselt und mitgesungen. Aber auch mein Bezug zum Sport sind den Liveübertragungen (v.a. Skirennen und Grossanlässe) von SRF/DRS zu verdanken.
Nicht zu unterschätzen ist, dass die Programme auch einen Einfluss auf mein Interesse an Politik und Gesellschaft hatten. Bei uns wurde die mittagliche oder abendliche Ruhe bewusst unterbrochen: Für Nachrichten, das Regionaljournal oder Echo der Zeit. Auch fürs «Persönlich» wurde das Radio immer eingeschaltet. (Wir mussten als Kinder übrigens im Auto zu diesen Zeiten auch immer ruhig sein.)
Heute habe ich solche medialen Fixpunkte eher weniger, aber Gewisses ist geblieben. Am Morgen öffne ich zuerst die SRF News App und höre dann SRF 4 News. Auf dem Weg ins Büro höre ich das Echo der Zeit vom Vorabend und im Verlauf des Tages oder Abends weitere Formate (Regionaljournal, Tagesgespräch, Samstagsrundschau, und solange es noch produziert wird das Wissenschaftsmagazin,…). Aber auch Social Media Kanäle von SRF konsumiere ich regelmässig.
Ich schätze diesen zeitversetzten Konsum sehr, er passt besser in den beruflichen Alltag.
An Abstimmungs- und Wahlsonntagen schalte ich auch nach wie vor pünktlich den Fernseher ein, um die ersten Prognosen und Hochrechnungen zu sehen.
Mein Interesse an Politik ist sicher teilweise DRS/SRF zu verdanken und meinen Eltern, die dann gemeinsam und auch mit meinem Bruder und mir über die Vorlagen/Abstimmungen/Wahlen gesprochen haben. Als ich mich mit 14 Jahren dann selbst anfing für Politik zu interessieren, habe ich selbst gemerkt: Medien sind wichtig.
Damals waren die Lokalzeitungen zugegeben auch noch etwas weniger dünn, aber trotzdem waren die Inhalte von SRF/DRS für mich immer erste Informationsquelle.
Mein Engagement für die SRG begann im Jahr 2016, bei der SRG Obwalden, wo ich von 2017 bis 2022 auch Präsidentin sein durfte. Vor allem in ländlichen Regionen erachte ich es als wichtig, dass es Medienvielfalt und auch kritische Stimmen gibt. Mit der Zeit verliess ich den Kanton Obwalden aus beruflichen und privaten Gründen, mein Interesse an einem Engagement für den medialen Service Public blieb jedoch bestehen. Seit Mai 2023 bin ich daher bei der SRG Aargau Solothurn aktiv und seit bald einem Jahr (Mai 2024) bin ich Co-Präsidentin zusammen mit Fabian Gressly.
Seit meiner Kindheit hat sich viel geändert: Mit dem Aufkommen von Smartphones und Sozialen Medien ist auch der Medienkonsum anders geworden. Algorithmen auf digitalen Kanälen beeinflussen, welche Informationen wir sehen, oder eben nicht sehen.
Deshalb ist mir das Engagement bei der SRG so wichtig: Ich möchte zusammen mit meinen Vorstandskolleginnen- und Kollegen Verständnis schaffen, woher wir Informationen beziehen können und was eine gute und seriöse Quelle ist oder wie Fakten überprüft werden können.
Durch die rasante Entwicklung von KI und der Zunahme von Fake-News ist Medienkompetenz immer wichtiger. Ich möchte mit unseren Mitgliedern oder Interessierten über bewussten Medienkonsum sprechen, an Veranstaltungen, an Marktständen oder im Alltag mit meinen Freundinnen und Freunden.
Gerade in den aktuell politisch turbulenten Zeiten ist es entscheidend, dass wir als Gesellschaft gemeinsam daran arbeiten, den Wert von verlässlichen Quellen und fundierter Information zu schätzen – und so einen wichtigen Beitrag zu einer gut informierten Öffentlichkeit leisten.