Regionale News in der «SRF News»-App

In ihrer letzten Beobachtung hat die Kommission Programmbeobachtung der SRG AG SO die online-Beiträge der Regionalredaktion unter die Lupe genommen.
Seit im Herbst 2020 SRF die Online-Berichterstattung aus den Regionen auf der Website und in der «SRF News»-App angepasst wurde, erscheinen Nachrichten aus der Region Aargau Solothurn nicht mehr in einer eigenen Rubrik, sondern sind in die laufenden Nachrichten der App eingebettet. Nachdem dieser Strategiewechsel im Dezember 2020 von der Kommission Programmbeobachtung analysiert wurde (s. hier), widmete sie sich an ihrer letzten Sitzung wiederum der Präsenz der Regionalredaktion resp. regionaler Themen im Nachrichtenangebot von SRF in der App sowie – zweitrangig – auf der Website.
Hierfür wurden alle Beiträge, die vom 7. Dezember 2024 bis 19. Februar 2025 über die News-App ausgespielt wurden und aus den Kantonen Aargau oder Solothurn stammen, gesammelt und beurteilt. Als erstes fiel der Kommission die hohe Zahl der Beiträge auf. Die vor vier Jahren gehegte Befürchtung, dass die Region mit dem Systemwechsel aus dem Online-News-Angebot verschwinden könnte, trat offenbar nicht ein: Nicht weniger als 55 Beiträge waren in diesem Zeitraum erschienen – gut fünf pro Woche. Auch die Themenwahl fiel positiv auf: Neben tagesaktuellen News fanden auch Hintergrundberichte und Reportagen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft ihren Weg in die App.
Nach einer ersten grundlegenden Betrachtung vertiefte sich die Kommission in einige Beiträge, um der Redaktion über deren Wirkung Rückmeldung zu geben: Wie kommt der Titel an? Findet man sich bald im Text und dem Thema zurecht? Ist die Sprache verständlich? Welchen Stellenwert haben ergänzende Elemente wie Bilder, Karten, Grafiken usw.? In der gemeinsamen Diskussion im Anschluss an die individuelle Beurteilung floss besonders die Wahrnehmung der jüngeren Kommissionsmitglieder ein. Denn nicht zuletzt soll die Aufbereitung in News-App ihrem Medienkonsum entsprechen. Auch wenn jeder Artikel mit dem Radio- resp. Fernsehbeitrag verknüpft war, da jeweils ein Sendungsbezug von online-Artikel bestehen muss, wurde festgestellt: In der App wird am liebsten gelesen. Bewegbild oder Tonspur interessieren weniger. Hierbei wurde der Sprache auch die richtige «Aufbereitung» attestiert: Gut verständlich formuliert, einfache Satzstruktur, sodass der jeweilige Inhalt in der App auch im Alltag mit begleitender Geräuschkulisse von z.B. Strassenverkehr aufgenommen werden kann.
Für die Gestaltung von online-Beiträgen bestehen unterschiedliche Elemente, die je nach Inhalt eingesetzt werden können: Neben den üblichen Titel, Lead und Text stand über einigen Beiträgen eine kurze Zusammenfassung in wenigen Aufzählungspunkten. Diese Form kam bei den Beobachtenden gut an, ermöglicht sie doch, sich schnell über das Wesentliche zu informieren, ohne einen ganzen Beitrag lesen zu müssen. Verwirrend war jedoch, wenn es zwischen dieser Kurzzusammenfassung und dem langen Textbeitrag zu inhaltlichen Verbindungen kommt und beide nicht komplett für sich stehen. Auch die Gliederung eines Beitrags in Abschnitte, die jeweils einen Aspekt des Themas in den Mittepunkt stellen, bietet eine willkommene Leseführung, die gerade auf mobilen Geräten hilfreich ist. Bildergalerien kamen dann gut an, wenn sie einen effektiven Mehrwert zum Text bieten. Umgekehrt wurden thematische Stockfotos als eher unnötig und störend beurteilt.
Als Fazit lobte die Kommission Programmbeobachtung den Journalismus, den SRF in gewohnt sachlicher und umfassender Art und Weise auch auf den Online-Kanälen bietet.