Über die Wahlen im Bild

Die jüngste Beobachtung der Kommission Programmbeobachtung der SRG AG SO galt der Berichterstattung der Fernsehkorrespondent:innen von SRF über die Regierungsratswahlen im Kanton Solothurn.
Am 9. März (erster Wahlgang) sowie am 13. April (zweiter Wahlgang) wurden im Kanton Solothurn die Mitglieder der Solothurner Regierung gewählt. Korrespondentin Wilma Hahn und Korrespondent Mario Gutknecht berichteten für die Fernseh-Gefässe von SRF über die Wahlen. Einerseits am Wahltag aktuell direkt aus Solothurn sowie in der Abend-Tagesschau auf SRF 1. Andererseits jeweils am Tag nach dem Wahlsonntag für Schweiz aktuell. Die Kommission Programmbeobachtung schaute sich diese jeweils zwei Berichte an und diskutierte an der letzten Sitzung mit den beiden gemachte Feststellungen.
Einerseits ging es dabei um ein, zwei formale Aspekte, anderseits natürlich um die Beiträge selbst. So stellte sich die Kommission etwa die Frage, ob ein Bericht in der Tagesschau sowie ein Bericht tags darauf in einem anderen Sendegefäss sinnvoll seien. Am Wahltag selbst soll über das aktuelle Resultat berichtet werden, was in der Tagesschau am richtigen Ort sei (abgesehen davon, dass am Sonntag kein Schweiz aktuell gesendet wird). Eine vertieftere Berichterstattung aus regionaler Sicht mache für Schweiz aktuell am Montag ebenso Sinn. Umgekehrt wäre sie für einen Deutschschweizer Tagesschau-Beitrag zu spezifisch. Dass es dabei zu wenigen inhaltlichen Wiederholungen komme, liege drin und falle wohl eher auf, wenn die Sendungen im Rahmen einer Beobachtung kurz aufeinander geschaut werden.
Die beiden vertiefenderen Beiträge für Schweiz aktuell stiessen in der Kommission auf unterschiedliche Ansichten. Einerseits war man durchaus gemeinsam der Ansicht, das historische Ergebnis – im ersten Wahlgang wurde überraschend keine Kandidat:in gewählt und im zweiten holte die SVP in ihrem achten Anlauf erstmals einen Sitz in der Regierung, während die FDP den «angestammten» zweiten verlor – müsse in einer umfassenderen Betrachtung behandelt werden. Hierfür liessen die Fernsehkorrespondent:innen nach dem ersten Wahlgang nicht nur Gewinner und Verlierer, sondern als Experten auch Lukas Golder, Co-Leiter des Politik- und Kommunikationsforschungsinstituts GfS und selbst Solothurner, zu Wort kommen. Ob nach dem zweiten Wahlgang ein Besuch bei der neuen SVP-Regierungsrätin vor Ort in Büsserach ein angemessener Rahmen für die Nach-Berichterstattung sei, wurde von einzelnen in Frage gestellt. Andere fanden, genau dieses Setting erlaube, sich vom neuen Regierungsmitglied ein Bild zu machen. So oder so stimmte man den Macher:innen zu: Für den gesprochenen Beitrag ist, im Gegensatz zum Radio, auch ausreichend Bildmaterial erforderlich.
Zur Sprache kam an der auf die Beobachtung folgenden Besprechung auch der Koordinationsbedarf zwischen den Journalist:innen «vor Ort» in Aarau bzw. Solothurn und der Einbettung in die Sendungen aus dem Produktionsstandort Zürich – insbesondere am vielleicht etwas hektischen Wahltag: Nur wenn allen Beteiligten an beiden Standorten klar ist, worum es inhaltlich geht, ist eine verständliche, reibungslose und fehlerfreie Berichterstattung möglich.
Zuspruch erhielten die Macher:innen für die Bildsprache der Beiträge: Von «keine Blumen für die gewählten Regierungsmitglieder», als im ersten Wahlgang keine der Kandidat:innen das nötige Mehr erreichte, bis zur «Baustelle FDP Kanton Solothurn», über die vor dem Bahnhofbuffet Olten – aktuell tatsächlich im Umbau befindlich sowie historischer Gründungsort der FDP Schweiz – berichtet wurde fanden sich griffige Bilder, die gut in die Ereignisse eingebettet wurden.
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