Zeit Adieu zu sagen!
Ich habe immer gesagt, wenn ich mit zu vielen Menschen aus Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft per Du bin, ist es an der Zeit Adieu zu sagen.
Das habe ich nun getan. Nach fast sieben Jahren als Inlandkorrespondentin für die Kantone Aargau und Solothurn, verabschiede ich mich nun in die Romandie. Es ist sozusagen eine Rückkehr zu meinen sprachlichen Wurzeln und doch fällt mir dieser Abschied schwer. Ich werde es vermissen aus dem viertgrössten Kanton der Schweiz für SRF berichten zu dürfen. Ich habe insbesondere den Aargau als wichtigen politischen und wirtschaftlichen Standort kennen und schätzen gelernt. Auch punkto Forschungs- und Innovationskraft darf sich dieser Kanton der Regionen rühmen. Ein Blick ins SRF-Archiv zeigt, dass ich in den letzten Jahren rund 500 Beiträge aus AG/SO realisiert habe. Highlights oder Lowlights rauszupicken, ist fast nicht möglich. Ich denke an den Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten auf der Habsburg, ans Tee trinken mit Alt-Regierungsrat Urs Hofmann, an das eidgenössische Turnfest mit seinen feucht-fröhlichen Gesichtern, an die 1000 Mahnwachen vor dem Ensi, an die Schweinefüsse, die seit neustem aus der Schweiz nach China exportiert werden, an die Sondermülldeponie, die nun endlich zurückgebaut ist, an all die politischen Hahnenkämpfe, an die Solothurner Film- oder Oltner Kabaretttage, an die Unternehmen General Electric und Biogen und natürlich immer wieder an den Vierfachmord von Rupperswil. Auch Corona hat zuletzt nicht nur uns Journalisten, sondern vor allem auch die Region in Atem gehalten.
Es war die Gesamtheit an Themen und die Menschen, die mich jeden Tag aufs Neue an dieser Region fasziniert hat. Ob ich es in der Romandie als Westschweiz-Korrespondentin für SRF ähnlich lange aushalte? Vielleicht. Zumindest hoffe ich, dass es mit dem Du mindestens so lange dauert wie in der Region AG/SO. Und eins ist sicher - Lebensmittelpunkt wird weiter der Aargau bleiben.