Vom Blutspender zum Vorstandsmitglied

An der Generalversammlung 2024 wurde ich und vier weitere Kolleginnen und Kollegen in den Vorstand der SRG AG SO gewählt. Zusätzlich bin ich Mitglied des Regionalrat der SRG Deutschschweiz und Mitglied der Delegiertenversammlung, dem höchsten Vereinsorgan der SRG.
Wie kam es zu diesen Ehrenämtern? Denn Freiwilligenarbeit spielte bisher kaum eine Rolle in meinem Leben. Abgesehen von einer kurzen Karriere als Handball-Schiedsrichter oder als Mitorganisator einer kulturellen Zwischennutzung einer alten Postfiliale. Doch das liegt Jahre zurück. Fortan und für lange Zeit beschränkte sich mein Freiwilligenengagement auf Geld- und Blutspenden. Immerhin.
Doch mit zunehmendem Alter wuchs der Wunsch, mich nebenberuflich freiwillig zu engagieren. Wie und wo wusste ich nicht so genau. Bis ich schliesslich auf die Ausschreibung der SRG AG SO stiess, die neue Vorstandsmitglieder suchte. Ich wusste sofort, das ist es. Es war, als fügten sich zwei Puzzleteile zusammen. Der perfekte „Match“, quasi.
Laut dem Freiwilligenmonitor 2020 hat bei gut einem Viertel der Freiwilligen die Tätigkeit mit ihrer aktuellen oder früheren beruflichen Tätigkeit zu tun. Nun, in der Medienbranche habe ich nie gearbeitet. Beruflich war ich hingegen oft für die Medienarbeit zuständig und hatte dadurch mehrfach Kontakt mit dem SRF. Unvergesslich war „Schweiz Aktuell unterwägs mit Circus Nock“, als die SRF-Crew eine Woche mit uns reiste. Oder die Geschichte mit Fred, dem Känguru, das in Savognin ausbüxte. Es wurde zur „Sauren-Gurken-Zeit-Geschichte“ und Fred schaffte es sogar in den Jahresrückblick der Tagesschau. Dann war da auch noch die Fussball-Europameisterschaft für sprachliche Minderheiten, die Europeada, welche ich in der Surselva – meinem damaligen Wohn- & Arbeitsort – organisierte. Sie weckte beachtliches Medieninteresse, auch beim SRF. Das war's dann mit meinen bisherigen SRF-Erfahrungen und ist auch schon lange her.

Ein anderer beruflicher Aspekt verbindet mich hingegen stark mit meinem Engagement bei der SRG. Die Hälfte meines Berufslebens verbrachte ich im Verbandsmanagement, arbeitete für Vereine auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, etwa für einen Bündner Tourismusverein, das Schweizerische Rote Kreuz oder aktuell für einen Gemeindeverband. Die Arbeit in komplexen Verbandsstrukturen ist mir vertraut. Die Organisation der SRG als Verein ist mir daher nicht fremd. Als Vorstandsmitglied habe ich nun einfach die Seite gewechselt. Und dieser „Seitenwechsel“, d.h. die Zusammenarbeit mit den Vorstandskolleginnen und -Kollegen sowie auf regionaler und nationaler Ebene macht mir Spass.
Neben dem beruflichen Bezug engagiere ich mich primär aus Überzeugung für die Sache. Medienfreiheit und -vielfalt im Allgemeinen und das Medienhaus SRG im Speziellen liegen mir am Herzen. Denn eine vielfältige, lebendige Medienlandschaft ist essenziell für eine gesunde Demokratie. Und obwohl mich manche SRF-Formate nicht interessieren, schätze ich das vielfältige Angebot an Information, politischer Meinungsbildung, Unterhaltung und Kultur. Besonders wichtig ist mir auch die starke Verankerung der SRG in allen Landesteilen und Regionen. So pflegt und fördert sie den wichtigen Regionaljournalismus, wie das Regionaljournal AG/SO, mit seinen Berichten über Ereignisse, Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport aus den Kantonen Aargau und Solothurn.
Mein ehrenamtliches Engagement bei der SRG AG SO bietet mir die wunderbare Möglichkeit, mich aktiv und kritisch-konstruktiv für einen unabhängigen und glaubwürdigen medialen Service public im Dienst der Gesellschaft einzusetzen.